Donnerstag, 20. August 2009

ein mensch

drei mal, sagt man. drei mal fragt der tod.

das erste mal, war im krieg, als er einem verletzten kameraden helfen wollte. die granate schlug nahe neben ihm ein und es war die gasmaske auf dem rücken, die ihn schützte, den splitter nicht weiterkommen ließ, so dass nur das knie verletzt wurde.
danach die zeit im lazarett, wovon er heute oft spricht. -später die russische gefangenschaft, der er entfloh. gutmütig und eisern wie er war, nahm er dabei trotz großem risiko einen 16jährigen in seine obhut.

mit seiner geduld kämpfte er später gegen die diskrimminierung (aufgrund des soldatentums) für seine künftiges studium und trotzte den schwerwiegenden privaten problemen mit seiner dissertation.

ein mensch, dem immer das geistige und das humane am wichtigsten ist, der sich immer dafür einsetzte und dessen menschsein sich genau dadurch definiert.

ein mensch, der heute, -durch die zweite frage- ,weder schreiben noch lesen kann, jedoch der welt immer noch viel mitzuteilen hat.

la vie

bald wieder im norden, muss die zeit hier genutzt werden.
viele gänge müssen getan werden, zu beratungen und zu ämtern und auch wenn ein wenig mit angst besetzt, ist das ganze doch sehr in ordnung.

drei wochen in einem kleinen bett, lassen mich darüber wundern, wie groß doch das eigene ist, -was genuß bedeutet.

"seelenstreichlerin" und andere schöne bekundungen ließen mich zu hause, in der großen stadt, wieder ankommen.

ein weinpicknick am see, ein dreistündiger spaziergang bei vollmond über die felder, sowie eine art wattwanderung waren angenehme ablenkungen.
es gab so viele kleine und große kämpfe die kraft kosteten und man war einfach froh, wenn der tag zu ende war, weder etwas sortiert, weggeschmissen, gemalert oder eingerissen wurde -und wenn erst mal keine tränen vergossen wurden, niemand umarmt werden wollte/musste und einfach alle ihre ruhe hatten.
(dann musste man sich nur noch mit den spinnen, schustern, kellerasseln und silberfischen auseinandersetzen, das war einfach.)

hier, in der stadt angekommen wurde endlich im see gebadet.
-große dankbarkeit.

ein wenig angst und neugier begleiten die tatsache, dass der lieblings- 85jährige wohl eine bestimmte pflegestufe bekommen wird. (lieber gott, lass ihn wieder lesen können!)

er weiß jetzt, dass er irgendwann mit dem ende rechnen muss.
die zeit aber, in der er dachte, er wäre sehr nahe dran, haben wir erst mal hinter uns gelassen.

den menschen, die in der zeit da waren, danke ich.

Sonntag, 16. August 2009

Ben Folds and WASO - Steven's Last Night In Town

begleitung während der autofahrten, die letzten drei wochen-
kurzes abreagieren vom baustellenstress und neues kraft sammeln für den fast täglichen krankenhausbesuch- oder einfach zusehen, dass man wach bleibt.