Freitag, 1. Mai 2009

na also, es geht doch...

spaghettis mit pesto und schwarzem tee geht nicht, spaghettis mit pesto und kräutertee geht auch nicht, spaghettis mit pesto und leitungswasser ist langweilig.
also, hüpfe ich aus meiner wohnung in den (anderen) kiosk nebenan, rotwein muss her!
-moin! rufe ich beim eintritt und steuere auf das weinregal zu.
"moin, wie gehts?" fragt der junge verkäufer.
-gut, und selbst? gebe ich die frage zurück.
"muss ja", gibt er als antwort.
ich gucke ihn etwas streng und verschmitzt schräg von unten an, schüttle den kopf und sage nur: -na, das war ja wohl nichts, das machen wir gleich noch mal! also, wie gehts denn so?
"gut", antwortet er und grinst.
-das ist ja hervorragend, wie schön zu hören! gebe ich zurück, zahle meinen wein, wünsche noch einen wunderbaren abend und hüpfe grinsend wieder nach hause.

subjektives gedankenspiel

nun, ich brauche brot und ein stück kuchen. heute ist feiertag, feiertag ist wie sonntag und sonntags gibt es kuchen.
brav stehe ich in der schlange, beobachte die strasse und sehe eine hochschwangere frau leichtfüßig auf den eingang der bäckerei zugehen.
sie steht neben mir und ich beobachte weiter.
-wie es sich wohl anfühlt ein kind zu erwarten, denke ich, ohne mann. ich male mir aus, dass sie den vater des kindes in die wüste geschickt hat und sich nun selbstbewusst darauf einrichtet das kind allein groß zu ziehen, dass sie sich darauf freut es zur welt zu bringen.
es ist die einzige vorstellung, die mir in den kopf kommt.
dann betrachte ich ihre hände und entdecke einen ring, einen einzigen ring.
-natürlich, berichtige ich mich, -schließlich wohnst du ja in dem bezirk der die meisten jungfamilien deutschlands aufzuweisen hat, nicht die meisten alleinerziehenden!
-wie einfältig und subjektiv...

"guten tag

frau haut, wollen sie etwa sagen sie seien unzufrieden? dabei fühlen sie sich doch weich und gesättigt an, zumindest was ihren fett- und feuchtigkeitsgehalt betrifft, trotzdem zeigen sie sich beleidigt mit ihren größer werdenden roten stellen. was? meinen sie etwa sie möchten ein gesünderes leben? vergessen sie es, ich sag ihnen jetzt mal was: ungesundes leben bringt viel mehr spaß und tröstet die seele, also, finden sie sich damit ab!"

ein tag

ich sitze vor dem fernseher, sehe das taurige werder-spiel, schreie laut mit und denke, dass meine nachbarn mich für bekloppt halten müssen.
nebenbei lese ich.
als der torwart nach dem spiel interviewt wird muss ich lachen.
der tag war sehr mies, selbst ein schlechtes spiel, wein, schokolade und kippen geben da trost.
heute vor einem jahr.. war kennlerntag, aber das macht den tag nicht schlechter, das scheint eher nebensächlich.

draußen ist es ruhig, kein hubschrauber, kein tatütata. der walpurgisnachtkrawall in dieser gegend hat nachgelassen.
dennoch war es richtig sich am nachmittag noch mit bargeld zu versorgen, wurde die sparkasse doch wieder zugesperrt und verrammelt, so wie all die anderen banken und geschäfte in der nähe. auch die bullenwagen nahmen wieder ihre stellung ein.
jedes jahr das gleiche spiel.

überraschend klingelt es nach dem fussballspiel an der tür. kurzer angenehmer besuch.
später begleite ich ihn noch nach draußén. neugier, ob wirklich alles so friedlich da draußen ist.
wir quetschen uns durch menschenmassen, müll liegt auf der strasse, es riecht nach kotze und pisse, aber es gibt keinen stress mit den bullen.

-ich bin alt geworden, sage ich.
-sei froh, dass du wieder in deinen ruhigen bezirk fahren kannst, diese stadt nervt.

auf dem rückweg kehre ich für ein gute-nacht-bier in einen kiosk ein. es ist viel los und ich versuche beim eintritt gar nicht erst die aufmerksamkeit mit einem "hallo" auf mich zu lenken, -die haben genug zu tun.
nun, ich sollte mich wohl geirrt haben, denn der kioskbesitzer stand hinter dem tresen und begrüßte mich sofort freundlich.
ich tat dasselbe, wandte ihm danach den rücken zu, um mir mein bier zu nehmen.
als ich mich wieder umdrehte um zu zahlen, war es wie zauberei, denn plötzlich stand sein kollege vor mir, der typ, der sich immer so freut mich zu sehen und ich werde das gefühl nicht los, dass sie absichtlich getauscht haben, damit er mich bedienen kann.

wir lachen beide und er beschwert sich, dass ich so lange nicht da war. die baustelle sei schuld meint er und dass er schon dachte ein jahr darauf warten zu müssen, bis er mich wieder sehen könne.
-wieso, soll die baustelle denn ein jahr bleiben? -frage ich doof.
-das nächstemal springe ich über den bauzaun, -sage ich danach, um etwas nicht ganz so blödes von mir zu geben.
nein, dann würde er ihn mir vorher öffnen, antwortet er ganz gentlemen-like.
wir müssen beide wieder lachen.
er fragt wie es geht und ich antworte natürlich lachend, dass es gut ginge, dabei denke ich jedoch an diesen scheißtag und werde mir meiner lüge bewusst.
-wenn du wüsstest wie und wer ich wirklich bin, denke ich, und verabschiede mich lachend, mit der bemerkung, dass ich nun wieder öfter kommen würde.
wir wünschen uns gegenseitig eine gute nacht.
auf dem rückweg wird mir klar, warum ich nicht öfter da bin und sogar eventuell ein paar cent mehr in einem anderen kiosk in kauf nehme.
-weil ich nicht möchte, dass er sich daran gewöhnt.
-weil wir uns nicht viel zu sagen hätten, wenn wir uns öfter sehen würden
-und weil mir nicht immer zum lachen zu mute ist und ich nicht bereit bin ständig gut laune vorzuspielen.
etwas besonderes soll es bleiben.

so ist das.

Donnerstag, 30. April 2009

dumme verwechslung

da rief ich doch gerade die nummer von jemanden an, der im handy natürlich unter seinem namen gespeichert ist.
er meldet sich, und ich denke...mhm, muss irgendwie die falsche person sein, die stimme kenn ich ja gar nicht.
vor lauter schreck lege ich einfach auf, sammel mich und beschließe noch mal anzurufen und zu fragen, ob ich denn die richtige person am telefon hätte.
ich wähle also wieder die nummer und als er abnimmt murmel ich entschuldigend etwas von schlechtem empfang und frage, ob ich denn wirklich mit m. sprechen würde, -ich benutze absichtlich seinen spitznamen.
er bejaht und redet die ganze zeit von fussball in einer fankneipe, die nur kennern ein begriff ist.
meine verwunderung wird größer, hatte er doch bestätigt m. zu sein, aber der m. denn ich meine, interessiert sich überhaupt nicht für fussball.
ich rede weiter von gemeinsamen freunden und frage, ob er zu denen raus fahren würde.
-ja, sagt er, aber erst später, gegen neun uhr abends.
meine verwunderung steigt weiter, denn neun wäre sehr spät für einen besuch auf dem lande, trotzdem scheint er ja die freunde zu kennen.
wir verbleiben so, dass er sich noch mal meldet.

kurze zeit später, rufe ich die gemeinsamen freunde an und bitte um die nummer von m.
sie stimmt nicht mit der desjenigen überein, mit dem ich sprach.
mir schwahnt übles...
den typen mit dem ich sprach, traf ich letzten herbst an einer bushaltestation, er war etwas dumm, sehr schüchtern, nicht besonders attraktiv, kam gebürtig aus bremen und wir sprachen viel über werder. nach dem zufälligen treffen bekam ich mehrere schwärmerische smses mit der bitte um eine date. ich sagte jedes mal freundlich ab.

uih, man sollte öfter die nummern des eigenen handys überprüfen...

Mittwoch, 29. April 2009

le quotidien

blöde kämpfe sind auszustehen, mit arbeit, die kein spaß bringt, mit rückzug und allein sein, auch in der kommunikation mit menschen, mit dem alltag, dieser stadt, wobei die sehnsucht zum lande gerade beträchtlich ist, mit schreibfaulheit, kippen und sport, dem auf und ab von stimmungen, einem nichtdurchschnittlichen lebenslauf, -ja, wer hat den schon- lebenslust und leiden, lethargie und aktivität, zweifeln und hoffen, langeweile... usw. das übliche. angebratzt werden von menschen verletzt die prinzessin und heulend will das kleine mädchen die decke über den kopf ziehen, die bauarbeiterin bratzt jedoch doppelt so heftig zurück, damit das gegenüber endlich den mund hält, was die sache nicht besser macht, herzliche worte hingegen rühren sehr, so dass am liebsten auch dann gebratzt wird, erzählte und beobachtete normalität tun ihr übriges, das übliche, das übliche. zwischendurch kind sein mit einem kind, durch wohnungen rennen, juchzen, klatschen, tanzen, zudem besuch, einladung zum essen, geschwisterliches im bett liegen und quatschen, später wieder allein, angenehm und auch doch nicht, das übliche, das übliche, auf der waage stehen und wieder bemerken, dass ungesunde und fettige ernährung, viele kalorien, schinken mit mayo, harte eier, eine avocado am tag, sowie eine tafel schokolade und eine große portion nudeln, dazu noch drei scheiben brot, nicht anschlagen, schön aber auch nicht neu. durch die stadt radeln und glücksmomente erleben, die sonne geht unter und die musik im ohr ist gut, notizen mit bier besudeln, termine verschieben und selbst verschoben werden, ängstlich bezüglich der kommenden jahrestage, aber doch nicht so richtig, letztes jahr um diese zeit... das übliche und so.

en fait, rien à raconter,seulement le quotidien.