Sonntag, 20. Dezember 2009

warum hält man..

bloß immer erst an, wenn der körper einen zwingt?
viel zu viel gemacht, versucht unter einen hut zu bekommen und vor allem zu viel getragen, auch noch ungefragt! -schreit mein körper.

- als ich dann beim hno- arzt saß, der mich sorgenvoll anblickte und etwas von "vielleicht müssen wir da was schneiden... oh gott, wie lange haben sie das denn schon?...mhm, mal nachgucken.." in seinen bart murmelte, schwante auch mir endlich die erkenntnis, dass wohl doch alles zu viel war...
zur üblichen stirn- und nebenhöhlenentzündung gesellte sich eine fiese schmerzhafte lymphdrüsenentzündung.
antibiotikum und schmerztabletten tun ihre arbeit, leider mit kurzen heftigen allergischen nebenwirkungen, die jedoch den schmerzen vorzuziehen sind.

immerhin kein mumps -wie die hausärztin vermutete.
immerhin musste nichts geschnitten werden -wie der hno- arzt anfangs dachte.

ich solle mir jetzt wirklich mal ruhe gönnen, so der medizinmann-

Dienstag, 15. Dezember 2009

geklärt

und jetzt wurde das wenigstens auch mit der eifersucht des guten freundes auf den jungen mann geklärt...

Montag, 14. Dezember 2009

den heiligen abend

eventuell in der familie mit einem guten freund verbringen.
-daumen drücken.

die jüngeren

ich war überrascht davon zu lesen, dass es gerade für frauen in mode gekommen ist, zeit mit einem jüngeren liebhaber zu verbringen... als ich dies lachend dem meinigen erzählte, grinste er nur wissend und sagte: -ja, hier bin ich!
und ja, es ist unkompliziert, ja, er macht alles mit, er genießt, ist ehrlich, direkt und erkennt mich, bringt frieden ins leben und rückt die dinge zu recht.
und auch dass die gefühlslage zueinander unterschiedlich ist, stellt sich nicht als problem dar.
die letzten wochen wären ohne diese kraftquelle weitaus schwerer zu überstehen gewesen, weil das herz trotz belastung weiterhin lächeln kann...

Montag, 7. Dezember 2009

jemand,

der über ihren schlaf wacht.

Sonntag, 6. Dezember 2009

zum nikolaus...

einen werder-becher!

endlich..

..mal ein abend für mich, endlich mal wieder mit jemandem normal geredet und endlich den adventsschmuck drapiert... die nacht vor nikolaus, da wird es höchste eisenbahn!
im spätkauf noch zwei nikoläuse ergattert, heruntergesetzt, weil im grunde ja schon nikolaus ist.
(als ich erwähnte, dass aber ja noch nicht weihnachten sei, schien der verkäufer den sonderpreis zu bereuen...)

Freitag, 4. Dezember 2009

viel

viel zu erzählen, keine zeit zu schreiben, keine ruhe.
glücklicherweise gibt es jemanden der frieden schenkt
-und vielleicht kehrt auch bald eine art von ruhe ein.

stichwort für das nächste jahr: gelassenheit.

Mittwoch, 2. Dezember 2009

frau haut

findet irgendwas nicht besonders lustig... leider sagt sie nicht was.

gute nachricht

die schwangerschaft einer frau, die dieses jahr viel leid auf ihren schultern trug und der gesagt wurde keine kinder bekommen zu können.
(selten war meine mitfreude über solch eine nachricht so groß.)

auch eine erfahrung

-auf einer party abtanzen und bei rage against the machine so geschubst werden, dass man mit dem kopf gegen die steinwand prallt und das blut einem in den ausschnitt läuft...

dennoch keine wunde zum angeben, -noch nicht mal das.

Mittwoch, 25. November 2009

grenzen

(dummerweise auf dem weg zum tierarzt) wird per sms die frage gestellt, ob meine nummer weitergegeben werde dürfe, -an den mann, der den tee wollte.

-nein, auf keinen fall! keine zeit und keine kapazitäten mehr! schöne grüße an den mann.

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so, und gejaule, sowie ohr abgekaue oder emotionales blablabla verbitte ich mir für die nächsten vier wochen!

Dienstag, 24. November 2009

die letzte schlechte nachricht

die dieses jahr noch kommen konnte....

gestern den herzensguten kater eines herzensguten freundes auf seinem letzten weg begleitet.

-wenn man mit einem katzenkorb die tierarztpraxis betritt und sie mit enem schuhkarton und einem spaten in der hand wieder verlässt, ist wohl alles klar.

tränen vergossen, bier getrunken und im dunkeln bei sturm und regen ein tiefes loch in die berliner erde gegraben, welche voll ist von steinen und schutt, trümmern des zweiten weltkrieges.

...

Samstag, 21. November 2009

so hatte sie es sich vorgestellt...

mit ihm langsam durch die götter zu spazieren, in alten mythen zu träumen und die göttlichen, manchmal nackten körper mit einer gewissen lächelnden erregung zu betrachten.
ihren jungen geliebten dabei an der hand, seine unsicherheit mit küssen zu besänftigen und ihn ganz nebenbei ein wenig zu lehren, ihm die welt der künste und der bildung zu offenbaren.
ihre körper fanden sich auch zwischen den statuen immer wieder. zu zweit eingeschlungen und einverständlich, ruhig und achtsam.
sie hatte, der situation entsprechend, rock, stiefel und einen langen schal, der als eine art stola funktionierte, angelegt, um seine bezeichnung von eleganz lächelnd zu bestätigen, während er vielmehr einfach, fast unbeholfen bekleidet war.
so sollte es sein, kam es ihr doch auf die nacktheit an, den körper unter seinen unbedeutenden kleidern.
durch die hoheit des gebäudes, ihre eleganz und die götter verzaubert, wollte sie den jüngling später selbst zum liebesspiel anregen.

immer das gleiche...

...und wenn frau dann eine art liaison hat, heißt es plötzlich von allen seiten, sie sehe extrem gut aus, strahle so sehr und wäre so schön, -von innen heraus...
und die männer wollen des nächtens noch auf einen tee mitkommen...

mann mann mann.

Mittwoch, 11. November 2009

in gedenken

am 9.11. war mir wahrhaftig ganz feierlich zu mute...
und so wurde unabsichtlich ein prominententag draus.
mit frau merkel, frau roth und herrn köhler teilte ich singend den vormittag, während herr huber wieder ganz hölzern predigte.
später stieß ich fast mit bruno ganz an "meinem" u- bahnhof zusammen und am abend durfte ich zeugin werden, als ein unsympathischer schauspieler seine freundin in grund und boden meckerte...
der gute alte freund und ich hindessen, schlugen den bullen, die wegen überfüllung, niemanden mehr zur partymeile lassen wollten, ein schnippchen und so standen wir doch noch juchzend neben den dominosteinen, als diese fielen.
die feuerwerkssterne strahlten uns entgegen und später spazierten wir noch mal durch das holocaustmahnmal, in gedenken an...
zum schluss in einer alten berliner westkneipe, in der nähe der früheren grenze, ordentlich gefeiert und geschichten ausgetauscht.

ein guter tag.

Donnerstag, 5. November 2009

apothekengeschichten

ich stehe in meiner apotheke und werde von der chefin bedient, die sich unerklärlicherweise immer riesig freut mich zu sehen, obwohl ich mit dem zahlen der monatlichen rechnungen immer furchtbar hinterherhinke.
-vor zwei tagen lag in meinem briefkasten wieder eine, der wert der medikamente betrug fast das doppelte meiner miete... schuld daran sind die birkenpollen.
dieses mal stöhnt die chefin während sie mich bedient und macht ein ganz bedrücktes gesicht: "ach, frau sophie, das war mir ja so unangenehm ihnen die letzte rechnung zu schicken, so hoch!"
ich muss lachen: -das ist doch vollkommen in ordnung und ihr job, sie verdienen doch an mir!
sie schüttelt den kopf und ist weiterhin etwas bedrückt "trotzdem..."
wir plaudern noch ein wenig und ihr gesicht erhellt sich während sie mich bedient.
als ich mich dankend verabschiede und noch einen schönen tag wünsche, ruft sie mir durch den laden hinterher: "frau sophie, sie sind so ein schatz!"
ich muss sagen, diese apotheke ist das beste was mir passieren konnte.

die volle dröhnung

"heute kriegen sie die volle dröhnung", sagt die schwester und grinst.
-kein problem denk ich, hab ja bisher auch immer alles gut vertragen, gebt mir so viele birkenpollen wie ihr wollt.
die ärztin freut sich mich zu sehen und murmelt was von enddosis, dann rammt sie mir lachend die spritze in den arm. der fühlt sich danach schwerer und schwächer an, als je zuvor, meine jacke mit der hand zu nehmen ist fast schon zu viel.
danach sitz ich die üblichen 30 minuten ab, kein allergieschock, nichts, alles gut. nur das buch zu lesen fällt etwas schwer.
als der küchenwecker klingelt gebe ich diesen ab, bedank mich und will gehen.
"alles ok?", fragt die schwester.
-jo, nur ein wenig kreislaufprobleme, aber das geht schon, alles ok.

auf dem weg beschließe ich doch meine erledigungen zu verschieben, zu schlapp, ich fühle mich leicht benommen und werde unsicher, also ab nach hause.
das gefühl von schwäche und dickem hals, fast schluckproblemen, verstärkt sich.
kaum in der wohnung angekommen, rufe ich im krankenhaus an und jaule:
-ähm, ich fühl mich gar nicht wohl... was soll ich machen?
"ist jemand bei ihnen?"
-nein, deshalb rufe ich ja an! (es ist einer der momente, in denen mir das risiko des alleine wohnens mal wieder furchtbar bewusst wird.)
mit der ärztin einige ich mich darauf, ein antiallergikum einzunehmen, zu ruhen und sofort mit einem taxi zum krankenhaus zu fahren, falls mein zustand sich verschlechtert.
ich hab glück, alles verläuft gut. nach wenigen stunden schlaf ist von schwäche oder schluckproblemen nichts mehr zu merken, nur arm und gesicht lachen mir im spiegel knallrot entgegen.

Mittwoch, 4. November 2009

manche tage...

sind wie weihnachten und ostern zusammen...

ich bin sprachlos über diesen tag,

einfach so-

und in gedenken an eine fremde frau-

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-aufgehoben-

Freitag, 30. Oktober 2009

sprachlos und müde und dann ein date...

gestern noch drüber gesprochen, heute eine selbsthilfegruppe für angehörige herausgefunden... und dann die nachricht: sie wollte aus dem fenster springen, mit einem bein schon drüber, wurde sie von einer nachbarin beobachtet, die die polizei rief. jetzt sitzt sie in der geschlossenen.

die essenseinladung war da eine gute ablenkung, allerdings wurde ich so von traurigkeit übermannt, dass die fähigkeit die speisekarte zu lesen extrem abnahm. so entschied ich einfach dasselbe zu bestellen wie der mann, und kündigte an, mich noch diesen abend heulend in seine arme zu werfen.

dennoch, der abend wurde trotz allem schön, mal 15jährig, mal erwachsen, mit wenigen worten vestanden. nachdem ich ihn nächtens zur überüberübernächsten ecke brachte, bekam ich ein pfefferspray geschenkt, damit ich gut wieder zu hause ankomme.

die einladung der freundin, ihn mit zur feier zu bringen, gab ich weiter, doch auch da waren wir uns einig: zu früh, zu viel.

zwischendurch doch immer wieder der gedanke, dass die am herzen liegende person, voll von traurigkeit und sinnlosigkeit im krankenhaus schläft.

müde von schlechten nachrichten-

Donnerstag, 29. Oktober 2009

getrennte befreundete expärchen..

wollen jetzt eine stellungnahme für die eine oder andere person...
traurig hinterblieben, weiß sie nicht wie das gehen soll -und sie wird nicht die einzige sein, der es so geht.
mist!

Montag, 26. Oktober 2009

unvernünftig

manchmal muss das sein! und so fiel die entscheidung zu einem völlig überteuerten konzert zu gehen.. ein musiker, zu dessen songs ich schon meine barbies aufräumte... bevor der mann irgendwann nicht mehr lebt, sollte man sich vielleicht doch mal dorthin begeben, um mal wieder zwischen lauter menschen zu sitzen, die bestimmt 20jahre älter sind, aber was soll`s! diese situation ist ja schon bekannt... mein musikgeschmack ist eben etwas verrutscht...
-dafür kann ich dann später nichten, neffen, enkeln oder wem auch immer davon erzählen.

Samstag, 24. Oktober 2009

befindlichkeiten

sie: hab gerade eine klaus hoffmann phase...
er: die hab ich hinter mir, bin gerade bei david sylvian.

-damit wären die befindlichkeiten auch geklärt.

Freitag, 23. Oktober 2009

gut oder schlecht?

er sagte, er merke den altersunterschied nicht.
sie weiß noch nicht wie sie das finden soll.

und wie sieht es so aus?

er ist dabei sich zu verlieben und sie will ihn (nur) vernaschen, die kuh...
so sieht es aus.

(-denkt sie.)

Donnerstag, 22. Oktober 2009

bilder (zurückgedachtes)

es geht nie nur um den abschied von der person,
sondern auch immer um den abschied des bildes von dieser person.

ich gehöre ja zu den menschen, die glauben, dass das bild auch teil der person ist...
-vielleicht weil ich es so sehen will.

(dennoch, manchmal ist der preis für das bild in der person zu hoch.)

Mittwoch, 21. Oktober 2009

mutig

sie hat eingeladen und will bekochen...besser: durch die küche wuseln.

-heute bin ich mal mutig- hat sie gesagt, als sie die einladung aussprach und er hat gelacht und sofort seine hilfe bei der zubereitung angeboten.

und dass sie keine briefmarkensammlung hat, wurde von ihr auch noch deutlich angefügt (subtext: es wird nicht geknutscht, nicht zu viel angefasst und du wirst schön nach hause gehen!). daraufhin lachte er wieder und meinte ruhig, sie könnten sich ja auch viel unterhalten.

na dann ist ja gut!

Dienstag, 20. Oktober 2009

pluspunkt

vor einer woche sagte ich dem kioskmann entschuldigend zwei stunden vor der verabredung ab...
wenige tage später gestand er mir, dass er gerade aus der wanne kam, als er meine absage las und wie traurig er über die nachricht war und dass er anhand dessen gemerkt hätte wie wichtig ich ihm sei...
das ende seiner ausführungen ignorierend, kicherte ich vor mich hin und brachte nur ein: -oh scheiße, du warst gerade dabei dich schön zu machen- hervor.
-nun, baden ist ja immer ganz schön und schadet ja nicht- ,meine nachfolgende äußerung machte es nicht besser.
er grinste, ließ sich jedoch nicht beirren und betonte weiterhin, wie wichtig ich ihm sei.
glücklicherweise kam ein kunde und er musste arbeiten. entschuldigend begab er sich hinter die theke. ich hob die augen, lächelte ihn an und konnte nur zugeben, dass mir das gerade ganz lieb sei...
geduldig sprach er danach mit mir über belanglosere themen.
pluspunkt für ihn...

Freitag, 16. Oktober 2009

spaziergang im regen

eigentlich wollten sie ja nur was trinken gehen...kurz, einen heißen kakao...
dann noch ein kurzer spaziergang...
am ende waren sie komplett nass ohne es zu merken, dabei fanden sich immer wieder ihre hände...
wenn sie was erzählt, strahlt er, lacht, schüttelt den kopf und sagt: "süß, oh wie süß"
dann treffen sich ihre lachenden blicke, bis sie nicht mehr kann und wegguckt, weil es sonst zu heikel wird...
seine kaputze setzt er trotz des regens nicht auf, damit er sie besser sehen kann...
irgendwann berichtet sie kurz eine illegale geschichte aus ihrem leben: -naja, damals mit 22, da hat man so was gemacht, aber heute doch nicht mehr!
sie stockt kurz darauf und muss wieder lachen, er auch, -er ist 22!
dieses mal bringt er sie nach hause.
-was sollen wir denn bloß machen? fragt sie und ihre augen werden groß.
"wir lassen es einfach so, es ist schön, einverstanden?"

unschuldig...

bei einem telefonat mit b behauptet diese doch glatt, dass andere leute ihre hände im spiel hatten, dass sie mit a zusammengefunden hat...
kann nicht sein!

dialoge mit b:
b: ach, ich tanze doch so gerne salsa..
sophie: ach, a macht das auch gerne...
b: mhm, mich ziehen ja immer männer aus süd- oder mittelamerika an..
s: ach, der a ist da auch schon sehr viel rumgereist...falls dein salsapartner absagt, kann ich dir ja mal die nummer von a geben...
b: ja, warum nicht, aber diese geschichte mit dem kolumbianer...
s: achja, der a hat mir auch schon viel über die mentalität erzählt, der war ja auch schon da...

dialoge mit a:
sophie: und gibt es was neues von der frauenfront?
a: nö, was denn...?
s: na, wie wäre es denn mit b?
a: weiß nicht..
s: na, was denn? warum denn nun nicht b?
a: och, ...
s: na, überleg dir das doch noch mal mit b...
a: warum sprichst du denn immer von b?
s: och, nur so...schließlich hattest du anfangs mal großes interesse...

et á la fin il` y en reste le regard...

en croisant les doigts-

Donnerstag, 15. Oktober 2009

seulement quelques choses

bestürzung darüber, dass der wiedergefundenen freundin nichts erspart bleibt, empörung über die ungerechtigkeiten des lebens, dass ein mensch, so alt wie ich, vor ein paaar jahren möglicherweise einen sehr leichten schlaganfall gehabt haben soll, -raucht nicht, trinkt nicht....

ach, die französichen freundinnen, die diese stadt, das land und auch die sprache sehr mögen, aber deren selbstvertrauen als frau hier schwindet... -die deutschen männer-
die vermutung, dass die frauen dieses landes sich schon lange daran gewöhnt haben, im sinne von resigniert, drängt sich auf...

es ist kalt, so kalt, dass die nase in den rollkragen gesteckt wird.. aber nein, esist nicht nur das wetter... sie mag den bezirk nicht. diese männer, die nächtens laut pöbelnd auf die u- bahn warten, gegen mülleimer treten und die frauen schräg anglotzen, ihren schritt dabei verlangsamen und auf eine reaktion warten, das ist anstrengend. diese männer behält frau im blick, unauffällig natürlich, damit sie nicht den kontakt suchen. rollkragen und der blick zum handy, buch oder was auch immer, fungieren da als schutzschild. ab in den waggon, in dem auch andere frauen sitzen, - eine seltenheit um eine bestimmte uhrzeit in diesem bezirk. nach drei stationen ist es geschafft.

von den frauen, die existentielle probleme und auch undurchschaubare männergeschichten haben, soll hier gar nicht erst die rede sein...

-auch der freund, der am wochende kurz wahnsinnig wurde, sollte hier nicht weiter erwähnt werden....

der kiosk ist leer-
-die strasse hat ihr herz verloren, -die menschen werden sich daran gewöhnen-
der kioskmann ist kein kioskmann mehr, arbeitslos, nicht weil er zu blöd war, sondern weil die mächtigen manipulierer, die, den sozialstaat betrügen, am längeren hebel sitzen...

in zwei tagen muss ich ihm beibringen, dass meine gefühle nicht reichen.
wenn, dann kommt es immer richtig, alles zusammen...
mist.

die friseurin hat einen verblüffend guten menschenblick, sie wußte sofort um welches paar es ging, als die polizei vor monaten von nöten war.

vor vielen vielen wochen interessierte sich a für b, die sich jedoch für c. als sie merkte, dass a ganz toll ist, interessierte sich der schon wieder für d.
aus irgendwelchen gründen haben es a und b nun doch endlich geschafft zusammen zu finden. jetzt stellt sich die frage der stabilität und ich drücke die daumen, denn sonst droht die gefahr des fallens zwischen den stühlen und davon habe ich genug.

musik: element of crime "immer da wo du bist bin ich nie"

Mittwoch, 14. Oktober 2009

lockiges staunen

immer wenn ich von meiner friseurin komme ist mein kopf mit absoluten korkenzieherlocken geschmückt, als hätte sie daran gedreht.
-es ist jedoch nur das übliche:
waschen (mit meinem "neurodermitisshampoo") und schneiden.
jedes mal staunt sie und schwärmt...
-ich staune auch.

schnee?

mein radio spricht von schnee... (bitte?)
würden wir uns sechs wochen später im kalenderjahr befinden, ok, aber doch nicht jetzt!
wird uns denn kein herbst gegönnt?

Dienstag, 13. Oktober 2009

j`en ai marre..

will nichts mehr hören, keine geschichten mehr, kein gejammer, keine auswertungen von verhalten, kein psychozeug, keine alltagsgeschichten, einfach nichts.
bei mir ist alles gut, aber ich will nichts mehr hören.

Samstag, 10. Oktober 2009

ein fremder mann

treffen eines fremden mannes und ich bin versucht ihn zu fragen, ob er denn nie daran gedacht hätte seine sprache zu verbessern oder überhaupt sich mal weiterzubilden.
ich tue es nicht, aber es ist schwer ihn zu verstehen, obwohl er schon seit über 30 jahren in diesem land lebt, schafft er es kaum in ganzen sätzen zu sprechen, auch mit der grammatik hapert es.
ich staune und verbringe in gedanken den abend damit über schubladen nachzudenken, sie zu öffnen und wieder zu schließen und frage mich, ob es zeit ist einzusehen, dass die welt doch einfacher ist, als ich vielleicht möchte.
nein, mir gefällt das gar nicht.
dennoch, unabhängig davon lachen wir viel, ich staune über die lebensgeschichte seiner mutter und wir gehen so ehrlich miteinander um, dass die frage des nicht- wiedersehens auch bald geklärt ist. er ist enttäuscht, aber erwachsen genug "seinen mann zu stehen", ich bin erleichtert.
auch eine erfahrung.

auf dem rückweg schnell beim kioskmann vorbei geguckt, dessen freude darüber eher angst macht, denn auch da sind die grenzen (natürlich- *in schubladen gedachtes*) zu groß.
-trotzdem immer wieder eine begegnung die berührt.

Freitag, 9. Oktober 2009

leben

mädchenabend, kichernd
-und dann kommt die nachricht-
diese scheißkrankheit
-
hat wieder mal jemanden mit sich genommen.
tränen laufen und ich weine fast mit,
obwohl ich ihn nicht kannte,
aber er war viel, viel zu jung!

wir halten uns an sekt, schweinebraten
und -natürlich!- männergeschichten fest.

und immer wieder das bewusstsein darüber,
dass der lieblings-85jährige noch mal davon gekommen ist.

als nichtig hingegen stellen sich dann die armschmerzen dar,
die mich letzte nacht keinen schlaf finden ließen
und im alltag doch ein hindernis sind.
dennoch verging damit mal wieder die selbstverständlichkeit
mit der wir die gesundheit unseres körpers hinnehmen.

Dienstag, 6. Oktober 2009

wie 15jährige

drücken sie sich in den strassen rum...und vergessen dabei die zeit...

Donnerstag, 1. Oktober 2009

sophie träumt..

nach einem schönen spaziergang mit dem kioskmann, kann sie das träumen nicht lassen.

Mittwoch, 30. September 2009

mir graut!

-vor den konsequenzen, welche die wahl, die so ganz unaufgeregt an uns vorbeigehuscht ist, mit sich bringt. jedes mal, wenn ich nachrichten höre, graut mir.
wer bitte hat diese regierung gewählt und warum?

Dienstag, 29. September 2009

telefonnummernaustausch ist manchmal auch ganz einfach

ungefähr eine halbe stunde mit einem völlig fremden menschen gesprochen...mit dem ergebnis einer verabredung für nächste woche...
manmanman.

Freitag, 25. September 2009

telefonnummernaustausch ist gar nicht so einfach

mehrere male bekomme ich "meinen kioskmann" nicht in den blick und beginne mir sorgen zu machen: ob ihm gekündigt wurde? vielleicht ist er krank? -oder er ist ohne vorwarnung in den urlaub gefahren? oder oder...?
wieder fällt auf, dass es bisher keinen telefonnummernaustausch gab. würde ich ihn nicht mehr entdecken, müsste ich mich durchfragen...

aber für diesen tag hab ich noch mal glück und so stehe ich wenig später wieder vor ihm.
kichernd, schräg zum boden blickend seufze ich vor mich hin:
-ich hab mir sorgen gemacht, weil ich dich nicht entdecken konnte!
ja, er mache sich auch sorgen, wenn er mich nicht sieht, er würde schon immer gucken...
-tja, die baustelle.. es ist gerade so schwer über die strasse zu kommen.
ja, die baustelle...
irgendwann fehlt es wieder an gesprächsthemen...
dann nehme ich all meinen mut zusammen und schlage einen gemeinsamen spaziergang vor. die terminfindung liegt an mir und ich tue mich wieder schwer, dennoch werden wir recht schnell einig.
da seine schichten manchmal plötzlich wechseln, finde ich ein weiteres quentchen mut und verspreche meine zögerlichkeit bezüglich des austausches der telefonnummern mal zu überwinden.
er grinst und zieht seine jacke aus, ihm ist wohl warm und ich kann nicht vermeiden seinen furchtbar gut gebauten körper genauer zu betrachten (dabei ist mir die affinität zu "gut gebauten körpern" eigentlich eher unbekannt!).
sicherheitshalber fällt mein blick wieder auf den boden und ich kündige an für den telefonnummernaustausch die tage noch mal wieder zu kommen, man müsse ja nun nicht alles auf ein mal machen.
der mann grinst wieder und sagt er freut sich immer, wenn ich komme.

auf dem weg nach hause fällt mir ein, dass mit dem nummernaustausch auch die namensfrage aufkommt...
-welch glück, dass es kunden gibt, die ihn beim namen nennen und ich diesen somit schon aufgeschnappt habe, puh!

...

Donnerstag, 24. September 2009

traum und realität

das plaudern mit dem nachbarn fälllt leichter als gedacht.
nur wenige stunden vorher, im traum, versuchte er mit hilfe einer waffe, die träumerin zu vergewaltigen.

Mittwoch, 23. September 2009

manche momente...

des genießens und von nähe, reißen löcher und fragen auf, die sich nicht einfach wieder so zustopfen lassen....

zudem muss ein weg gefunden werden, nächte nicht zu durchwachen, wenn besuch da ist.

Dienstag, 22. September 2009

es gibt ecken in berlin...

in denen ich mich des nächtens als frau nicht besonders behaglich fühle, -zugegebenermaßen.
so lasse ich die musik lieber von den ohren und sperre meine augen auf. auf vielen strassen sind nur männer unterwegs, oft im pulk, oft mit bierflaschen in den händen (und ich unterstelle: oft mit einem schlechten frauenbild).
ich trete in die pedalen, konzentriert auf meinen weg und das strassengeschehen, -man will ja niemanden aus versehen provozieren.
während ich um die ecke fahre, kommt mir ein kampfhund entgegen, sperrt sein maul auf und will zubeißen. ich sehe schon seine fletschenden zähne in meinem knie landen, während ich auf dem rad balanciere und versuche mich unauffällig zu verhalten.
bloß keine panik! der hund ist angeschlosssen -ein glück -und seine zähne verfehlen mein knie um wenige zentimeter.
während ich den schreck spüre, ist er schon wieder vorbei und ich radel schnell weiter.

merke: das nächste mal mehr auf die hunde als auf die biertrinkenden männer achten!

ce que j`adore:

"bienvenue dans une meilleure monde" -willkommen in einer besseren welt- cette phrase allemande avec l` accent francais sur le répondeur, c`est trop bien!

die freundin mit der französischen seele.. und so

und dem entsprechenden körperideal, entdeckt, dass ich abgenommen habe (nicht bewußt, will bemerkt sein) und ich fühle mich verstanden. sie selbst, zierlicher als ich, achtet sehr auf ihre ernährung. wir sind uns darin einig, dass auch menschen mit größe 36 einen ganz schönen bauch haben können, was bitte nicht zu verkennen ist, auch wenn die anderen dann immer abwinken.

en outre on parlait sur les hommes et les femmes, -comme des filles. en tout, une bonne soirée.

beim netzwerkeln um mich herum entstehen möglichkeiten, die leider nicht zueinander passen wollen. das übliche: a will b, der c will und letzterer wünscht sich wieder a, der aber ja b will. vor ein paar wochen jedoch wollte a noch c und der natürlich b, der wiederum x wollte.
puh, an mir ist es nicht zu viel und nicht zu wenig zu sagen. die übung darin ist mittlerweile groß, das schmunzeln darüber noch größer.
ich selbst bin raus, die frauen kommen nicht in frage und die männer sind ein wenig wie kalter kaffee. gut so.

Montag, 21. September 2009

zwischenberichtartiges

für die haut mal wieder gluten- und milchfreies erstanden, teuer aber sehr wohlschmeckend!
ohne ersichtlichen grund bestimmte müdigkeit das wochenende, ein bunter blumenstrauss brachte lebendigkeit, während schwere träume die dunkelheit der nacht belegten.
zu allem überfluss die nicht interessante nachricht eines menschen erhalten, der sich unbedingt darüber mitteilen wollte, dass er gegenüber einen cocktail trinke, -kurzzeitiges ungleichgewicht, empörung, schauer und weggeschüttelte vorstellungen.

ein bezauberndes muschelessen schien der höhepunkt der etwas lahmenden tage, übertroffen jedoch von einem kurzen besuch beim "kioskmann":
lange wurde der kontakt nicht gesucht und das etwas schlechte gewissen, sowie neugier trieben zu einem kurzen "hallo".
das versprechen bald wieder vorbei zu gucken, kommentierte er mit einem einfachen "ich warte" und seine augen strahlten ruhig, fest und ernst. im grunde war es wieder dieses "ich bin da, komm wann du möchtest. ich leide nicht, wenn du mich nicht besuchst, freue mich jedoch sehr, wenn du es tust. nimm dir alle zeit der welt."- was einen so aus der fassung bringt.

Freitag, 18. September 2009

kleine wunderbarkeiten

zu später stunde bin ich im kiosk und bekomme mit, dass die kundin, die vor mir steht, geburtstag hat. alle gratulieren ihr und aus dem nichts heraus, stimme ich lauthals einen geburtstagskanon an -in dem glauben, dass die anderen sich irgendwann einbringen.
pustekuchen! und so sang ich das lied bis zum guten schluss alleine, während mir staunende lachende augen begegnen.
-naja, ist doch geburtstag- sage ich und zucke mit den achseln.
"danke, süße! hab noch einen schönen abend" verabschiedet sich die geburtstagsfrau.
vor dem kiosk treffe ich sie wieder und sie ruft mir noch ein "pass auf dich auf, süße!" zu. ich gebe desgleichen zurück und wundere mich, dass besonders frauen mich oft als "süß" befinden.

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der freund, mit dessen hilfe und tollem auto endlich der alte kühlschrank entsorgt werden soll, sitzt gemütlich auf dem sofa und sagt aus dem nichts heraus: "ach, sophie, wenn du die nächsten monate geldschwierigkeiten haben solltest, kann ich dir gerne welches leihen, ich weiß ja, dass ich es wiederbekomme."

völlig baff gucke ich ihn an, waren solche gedanken mir doch völlig fern -und irgendwie bin ich furchtbar gerührt.

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Mittwoch, 16. September 2009

anpassung?

das bewusstsein, sowie die daraus resultierende kritik, über die zu häufig systemimmanente Argumentation, geht leider öfter verloren.
so entstehen rechtfertigungen, die zwar systemimmanent, aber gerade deshalb noch lange nicht zwingend oder "richtig" sind.

Dienstag, 15. September 2009

status?

plappert und kichert am laufenden band, dabei manchmal extrem überschwenglich, geht damit kaum jemandem auf die nerven...

kafka und reale bürokratie

der eingelegte widerspruch rief beim adressaten sofort das eingeständnis des fehlers hervor, gepaart mit einer gleichzeitigen entschuldigung und einem gefühl von peinlichkeit.
erleichtert, mit einem dicken grinsen verließ ich das büro.
dennoch beschleicht mich immer wieder eine vorstellung von kafkaesken situationen:
sie sind zwar ganz nett, aber wenn du weg bist tüftteln sie im hinterstübchen die falle weiter für dich aus, dabei tun sie so, als wüssten sie von nichts, lassen dich gegen eine wand laufen, beobachten dich heimlich auf schritt und tritt und werfen dir irgendwann vor am 15.09.2009 bei rot die strasse überquert zu haben, womit dein anspruch verfällt...
das grinsen bleibt jedoch, mit dem wissen irgendwann mal zu viel und zu intensiv kafka genossen zu haben.

Montag, 14. September 2009

herzallerliebst, alors trop charmante: berry "mademoiselle"

das radio machte mich auf diese bezaubernde "mademoiselle" aufmerksam. süß wie sie ist sagte sie dort im interview (mit ihrem wunderbaren accent francais): "the arena in berlin is the most famous place, i`ve ever seen", was sowohl den moderator als auch die hörer zum schmunzeln brachte...
wenn alles gut geht werde ich sie nächste woche live sehen.
-en compagnie des filles francaise, qui sont déja engagées, bien sûr!

norddeutsch bremerisch

"ach, das hör ich ihnen doch gleich an, dass ihre muddi von hier kommt", sagte der bremer urkundenbeamte zu mir und ich wundere mich, da ich mich doch nicht bemühte besonders norddeutsch am telefon rüber zukommen.
um seine aussage zu bestätigen rufe ich gleich den insider aus: "jo, vom schwarzen meer!" und damit ist die sache klar.

Donnerstag, 10. September 2009

distanz

die mit einem leicht verzogenem gesicht gemachte bemerkung, dass es sich um typische "sophie- schuhe" handeln würde, sowie der enttäuschte ton bezüglich des neusten zigarettenumgangs, lassen mich unverzüglich auf distanz gehen.
ein lauter "lass mich so sein wie ich bin"- gedanke, schüttelt ihre hand von meinem rücken.
es gibt zur zeit wahrhaftig andere baustellen.

sockenheer

ein ganzes sockenheeer wird meine kleinen füße die nächsten jahre schützen. in der schublade liegend wartet es auf seinen einsatz. ungetragene oder getragene und gut erhaltene socken eines alten mannes, der diese lieber sammelte als sie zu benutzen.
männersocken, ein wenig zu groß, aber wen stört das schon, denn socken- oder auch strümpfe- zu kaufen ist müßig und der geldbeutel zu geizig, um welche zu erringen, die nicht bald reißen. nun ist da erst mal ruhe im karton (in der schublade) und alle sind glücklich, die socken aus dem norddeutschen lande dürfen auf ihre alten tage noch die großstadt erkunden.
-männersocken, wie die schwester sagte und dabei ablehnend den kopf schüttelte, während ich lachend zugriff.

Mittwoch, 9. September 2009

kleines trauma

als sie sagte, dass ihr erst auf der neuen schule klar wurde, mit wieviel subtiler angst, druck und autoritärer strenge auf der alten schule gearbeitet wurde weil sie auf der neuen schule plötzlich so gute zensuren hatte, fiel auch bei mir wieder der groschen.
hatte ich doch passenderweise gerade ein paar tage vorher frühere klassenarbeiten entdeckt, in denen trotz eines "befriedigend" kein einzig positiver satz von lehrern zu lesen war. jede arbeit schien ein einziger vorwurf. so lautete die anklage auch sofort "Form!!", beim vorsichtigen durchstreichen eines wortes.
die bewusste erinnerung daran, dass die letzten schuljahre zudem geprägt waren von einem starken gefühl der isolierung und ablehnung des jahrganges mir gegenüber, sowie von sorge um ein familienmitglied, welches immer wieder selbstmordgedanken äußerte und diese auch versuchte umzusetzen, machten die damalige situation nicht besser.
abgesehen davon war schon der eingang in besagte schule mit starken versagensängsten konnotiert, da die vermittlung des kindes zwischen den eltern, zur verhinderung einer trennung, zu scheitern drohte, während zum selben zeitpunkt das kind von beiden älteren geschwistern verlassen wurde. es folgten schlechte zensuren und eine plötzlich auftretende starke und entsprechend belastende pollenallergie.
die regel bestätigend waren die anderen funde der letzten woche:
zeugnisse der besuchten schulen während des auslandsaufenthaltes. die lehrer waren freundlich, die motivation hoch, das mädchen war glücklich und lernen brachte spaß. (in bester erinnerung: der spaß beim aufschneiden eines frosches, zugleich gepaart mit empörung über diese art des lernens.)
selbst aus dem land, in dem die gastfamilie des mädchens sich durch unfreundlichkeit auszeichnete und die ihm verhasste sprache gesprochen wurde, finden sich bezüglich eines nicht geliebten faches nur positive sätze wie: "very good. has a good understanding. always smiling!"
da frag doch noch einer, was falsch gelaufen ist.

besuch, besuch

sie kommt am abend zu mir, braucht gesellschaft, sonst schraubt ihr hirn so und ihr herz bekommt davon schrammen. ein mann, was sonst, ist der grund.
konsequent wie sie ist, leert sie eine dreiviertel flasche wein, während ich koche. wir lachen unglaublich viel und kichern, wie mädchen das eben so machen.
eigentlich ist sie traurig, aber dabei bezaubernd cool.

als sich die nacht über die stadt beugt, kommt das gespräch ganz unverbindlich auf nähe und beschwipst wie ich bin, nach der zweiten flasche wein, mache ich geradeheraus ein angebot und ziehe es gleichzeitig zurück:
"ach, weißt du, wenn du das starke bedürfnis danach hast, kannst du auch in mein bett kriechen und ich umarme dich, aber ansonsten könnte ich keine garantie geben und dann wird es kompliziert, das wäre doof."

wir lachen weiter. dann schläft sie, ihren hund im arm, auf dem breiten gästebett. ich lausche ihrem atem und später ihren extrem lauten unverständlichen sätzen im schlaf.

am nächsten abend bekomme ich besuch von ihm. auch er ist etwas traurig, dabei aber voll von energie. wir speisen mit zwei freunden, grinsen uns später an und auch unser gespräch bringt uns zu dem punkt von nähe. danach bringe ich ihm seine decke, mache auf die absurdität aufmerksam, dass sie nach seiner ex riechen könnte und teile mein bett mit ihm. die grenzen sind schon seit jahren klar, kompliziert kann es nicht werden.

beim essen

es gibt steak, ein großes rosa gebratenes, fast noch blutendes steak. ich kaue darauf herum und fühle mich wie ein tier, das gerade ein frisch gerissenes frißt.
es schmeckt hervorragend!

"ach weißt du", sage ich, "wenn ich so alleine walzer tanze, mir schnee auf die nase rieselt -oder lass es eine andere situation sein- dann bin ich so glücklich, das ist nicht mit geld aufzuwiegen und vor allem nicht teilbar, denn dann wäre es schon wieder vorbei. für so etwas brauche ich meine freiheit!"

"sophie!", schreit mein 23jahre älteres gegenüber, "mir geht es genauso, wir sind seelenverwandt! wollen wir nicht doch irgendwann heiraten?"

wir müssen tierisch lachen und prosten uns wohlwollend zu.

Dienstag, 8. September 2009

leise rieselt...

das geld durch die finger, aber es gibt ja menschen, die "hurra" schreien, wenn ich zu ihnen sage: du, ich würde mich heute gerne bei dir durchfüttern lassen, dann kann ich auch das tagesticket gut ausnutzen...
-und schon wird ein mahl angekündigt, auf das man sich freuen kann.

gestern lud ich selbst zum essen ein, gelungen wie immer, muss ich feststellen, dass es das nächste mal angebracht ist, von jedem ein wenig kleingeld einzusammeln.
aber auch darüber wird sich wohl niemand beschweren.

ein hoch auf die guten menschen in meiner umgebung!

Montag, 7. September 2009

kleines fotoalbum







glücklicherweise haben wir ja jemanden in unserer familie, der immer alles fotografisch festhalten muss.
hier ein paar bilder der stressigen drei umbauwochen im august, als im erdgeschoss ein arbeits- und schlafraum für den im rollstuhl heimkehrenden 85jährigen frei gemacht werden musste. gut, dass der mann kein zeitungs- und büchermessie ist...
wegschmeißen, sortieren, wand durchreißen, tapezieren und streichen waren angesagt.
mir oblag es zudem jeden einzelnen papierschnipsel innerhalb dieser vielen kartons zu sichten.
ich bitte zu bedenken, dass wir neben der ackerei jeden nachmittag im krankenhaus verbrachten und nicht frei von sorge um den angeschlagenen patienten waren.
so, und jetzt könnt ihr mir euren respekt zollen!

Sonntag, 6. September 2009

einkaufen in der provinz

schuhe in der provinz zu kaufen ist so ziemlich das beste.
ein einziges geschäft, gute auswahl, keine wühlerei und noch ein freundliches entgegenkommen bezüglich preis und dem finden des richtigen schuhs in der richtigen größe. da lassen sie sich halt mal eben die entsprechenden schuhe vom geschäft im anderen dorf bringen und falls man sie dann doch nicht mehr möchte, ist das auch kein problem.
ein hoch auf die provinz!

ein wenig wasserstand

müde,
eine woche das leben der anderen gelebt, viele papiere in der hand gehabt, sortiert, -was sonst.
stämdiger besuch von handwerkern und ein wenig familienchaos.

der 85jährige hingegen zeigt sich hochmotoviert, hat große erwartungen an die ergoterapeuthin, versucht mit ein wenig erfolg zu schreiben und überhaupt seine recht hand wieder zu benutzen, zum staunen aller.

neue station in hamburg

einen wunderbaren tag in hamburg verbracht.
durch den historischen elbtunnel gelaufen,
am hafen entlang, fischmarkt, kurz mit nem schiff der elbe geschippert, später altona, park und unglaublich viel geredet.

eine alte freundin wieder neu ins eigene leben gerufen.

nur zufrieden vor mich hin gegrinst.
hervorragend.

Donnerstag, 27. August 2009

ein essensdate mit dem kioskmann...

...

heute abend war ich wohl nicht älter als 15.

-bewegende momente-augenblicke-

###

morgen wieder harte realität.
wenn die abwesenheitserlaubnis genehmigt wird, ab in den norden, zum schlaganfallpatienten, der mit seinem eisernen willen glaubt weihnachten schon mit dem rollartor unter den baum fahren zu können. erst mal werden aber wände gestrichen, mal wieder.

...

Donnerstag, 20. August 2009

ein mensch

drei mal, sagt man. drei mal fragt der tod.

das erste mal, war im krieg, als er einem verletzten kameraden helfen wollte. die granate schlug nahe neben ihm ein und es war die gasmaske auf dem rücken, die ihn schützte, den splitter nicht weiterkommen ließ, so dass nur das knie verletzt wurde.
danach die zeit im lazarett, wovon er heute oft spricht. -später die russische gefangenschaft, der er entfloh. gutmütig und eisern wie er war, nahm er dabei trotz großem risiko einen 16jährigen in seine obhut.

mit seiner geduld kämpfte er später gegen die diskrimminierung (aufgrund des soldatentums) für seine künftiges studium und trotzte den schwerwiegenden privaten problemen mit seiner dissertation.

ein mensch, dem immer das geistige und das humane am wichtigsten ist, der sich immer dafür einsetzte und dessen menschsein sich genau dadurch definiert.

ein mensch, der heute, -durch die zweite frage- ,weder schreiben noch lesen kann, jedoch der welt immer noch viel mitzuteilen hat.

la vie

bald wieder im norden, muss die zeit hier genutzt werden.
viele gänge müssen getan werden, zu beratungen und zu ämtern und auch wenn ein wenig mit angst besetzt, ist das ganze doch sehr in ordnung.

drei wochen in einem kleinen bett, lassen mich darüber wundern, wie groß doch das eigene ist, -was genuß bedeutet.

"seelenstreichlerin" und andere schöne bekundungen ließen mich zu hause, in der großen stadt, wieder ankommen.

ein weinpicknick am see, ein dreistündiger spaziergang bei vollmond über die felder, sowie eine art wattwanderung waren angenehme ablenkungen.
es gab so viele kleine und große kämpfe die kraft kosteten und man war einfach froh, wenn der tag zu ende war, weder etwas sortiert, weggeschmissen, gemalert oder eingerissen wurde -und wenn erst mal keine tränen vergossen wurden, niemand umarmt werden wollte/musste und einfach alle ihre ruhe hatten.
(dann musste man sich nur noch mit den spinnen, schustern, kellerasseln und silberfischen auseinandersetzen, das war einfach.)

hier, in der stadt angekommen wurde endlich im see gebadet.
-große dankbarkeit.

ein wenig angst und neugier begleiten die tatsache, dass der lieblings- 85jährige wohl eine bestimmte pflegestufe bekommen wird. (lieber gott, lass ihn wieder lesen können!)

er weiß jetzt, dass er irgendwann mit dem ende rechnen muss.
die zeit aber, in der er dachte, er wäre sehr nahe dran, haben wir erst mal hinter uns gelassen.

den menschen, die in der zeit da waren, danke ich.

Sonntag, 16. August 2009

Ben Folds and WASO - Steven's Last Night In Town

begleitung während der autofahrten, die letzten drei wochen-
kurzes abreagieren vom baustellenstress und neues kraft sammeln für den fast täglichen krankenhausbesuch- oder einfach zusehen, dass man wach bleibt.

Freitag, 14. August 2009

es scheint

alles einigermaßen gut zu werden, man wird sehen.

die letzten drei wochen waren körperlich und psychisch jedoch wie fünf monate, geschufftet ohne ende, weinen und lachen, hoffnungslosogkeit und hoffnung usw. dabei kaum zeit für irgendwas.
man man man.

Sonntag, 26. Juli 2009

megabeschissen

es ist genau das, was nie hätte passieren sollen, was immer sein alptraum war: weiter zu leben in der abhängigkeit von anderen -ein pflegefall.
lallendes sprechen und tätigkeiten mit der linken hand sind noch drin. der kopf ist klar.
er ist stinksauer! -und natürlich traurig.

ihn so zu sehen, wäre nicht so schlimm, wenn es hoffnung auf besserung gäbe.

Mittwoch, 22. Juli 2009

akku?

die liste dessen, was alles mitzunehmen ist sieht drei ladegeräte vor.
und mein seelenakku?

Dienstag, 21. Juli 2009

schlechte nachrichten

es war wie vor zwei jahren, ich machte am spätnachmittag meine arbeitspause vor der bibliothek, guckte auf das handy und freute mich über die sms des bruders, ich möge ihn zurückrufen.
als ich dann jedoch feststellte, dass auch meine mutter versuchte mich zu erreichen, konnte das nichts gutes verheißen:

jetzt liegt er da, unser lieblings -85jähriger, an apparaten zur beobachtung, kann ganz schlecht sprechen und seine rechte seite ist gelähmt, nur weil ein paar blöde äderchen in seinem wunderbaren dickkopf platzen mussten.
vielleicht ist das wieder hinzukriegen, drei wochen reha und so, aber was genaues weiß man natürlich noch nicht.

wie groß sein wille ist, frage ich mich, wie zäh ist er noch?

wie gut werde ich ihn verstehen, wenn ich da bin und wie lebendig werden seine augen sein?

kurzes aufweinen, dann konzentriere ich mich auf das was zu bedenken ist, was zu tun ist.
später dann ablenkung: schnell organisiere ich mir jemanden zum ausgehen, was trinken, blöd quatschen, bloß nicht zu viel nachdenken, das leben muss schließlich weiter gehen, er würde das auch so wollen.

dennoch, die gedanken kreisen um ihn und die angst kommt hoch, nicht stark genug zu sein, wenn ich ihn so sehe.

kann mir bitte einer versichern, dass alles gut wird?

Sonntag, 19. Juli 2009

ruhe nach dem sturm

vor ein paar tagen gab es unwetter, es donnerte und krachte unaufhörlich, es goss so, als würde jemand tausende eimer wasser vom himmel aus schütten.
als ich aus dem fenster sah, war es kaum möglich das gegenüberliegende haus zu erkennen, ich sah fast nur wasser herunterkommen und aufgrund des ständigen donners verstand ich meinen gesprächspartner kaum noch.
schließlich krachte es so sehr, dass ich sicher war, der blitz hätte irgendwo eingeschlagen.

nun, heute morgen gegen elf zeigte sich was passiert war, denn ich vermisste ein läuten:
das unwetter nahm die kirchglocken mit sich, stürmisch und mit viel getöse schlug der blitz in den kirchturm ein, -deswegen war es heute morgen so unerhört ruhig.

persönliches thema des tages:

manche menschen wissen einfach nicht wie gut sie es schon dadurch haben, dass sie einfach gesund sind!

Freitag, 17. Juli 2009

radeln in berlin

langsam gewöhne ich mich wirklich daran immer auf dem rad zu sein, begleitet von dem gefühl mittlerweile fussballerbeine zu entwickeln.
zudem ist der stadtplan mein bester freund geworden, treu und immer zur hand.
zwanzig kilometer am tag sind nichts in dieser stadt, trotzdem erfüllt mich der gedanke an die zurückgelegten strecken immer mit stolz.
entfernungen relativieren sich immer mehr.
schien es früher normal eine stunde mit der u-bahn durch die gegend zu gondeln, so werden die 60 minuten jetzt für die fahrt auf dem drahtesel eingeplant. der unterschied liegt nur darin, dass ich mit dem rad überpünktlich bin und meist gut gelaunt.

Montag, 13. Juli 2009

sie ist weg, weg und er ist wieder allein, allein...

die wohnung in der ich sitze ist schön aufgeräumt, sie sieht besser aus als sonst, wenn ich zu besuch bin. die tierhaare scheinen weniger anarchisch durch die gegend zu fliegen und auch der couchtisch ist nicht vollgestellt, sondern glänzt stolz vor sich hin.
trotzdem, oder gerade deshalb? die räume wirken so leer, verloren, irgendwie zu groß...
ja zu groß, für die lebewesen, die dort wohnen, zwei katzen, ein hund und das herrchen.
nach einiger zeit gucke ich mich um, zur tür, zum sofa. ich warte, dass sie hereinkommt, lacht und hecktisch geschichten erzählt wie immer, wir zu dritt beginnnen durcheinander zu reden, uns amüsieren und uns lachend darin bestätigen verrückt zu sein.

aber nein, sie wird nicht mehr kommen, erst mal nicht. sie ist weg, verliebt in einen anderen -und er ist allein.
es ist das verflixte siebte jahr.
natürlich hatten sie pläne und natürlich gab es auch viele kämpfe in den jahren. unabhängig davon schienen sie perfekt füreinander zu sein.

"eine aufregende zeit steht dir bevor", steht in dem glückskeks, den ich ihm mitgebracht habe. er sollte eine aufmunterung sein. aber, selbst glückskekse sehen wohl der realität ins auge und versprechen nicht das blaue vom himmel, so der eindruck.

dennoch, mit erdbeeren und ein bisschen sekt können wir über diesen treffenden satz sogar lachen. wir spielen uns gegenseitig lieder vor und tanzen fast.
zwischendurch fängt er an zu zittern und ich halte ein weinendes kind.

aber er ist tapfer, entschlossen um sie zu kämpfen kümmert er sich um das, was zu tun ist, geht seinen pflichten nach und achtet auf sich, damit es keinen totalabsturz gibt.

acht jahre ist es her, als die situation umgekehrt wahr, um drei uhr nachts radelte ich nicht nur ein mal quer durch berlin, nur um kurz festgehalten zu werden und nicht alleine sein zu müssen. er war da.

Samstag, 11. Juli 2009

singlefrauen, kühlschränke und sonst so

"kühlschrank- abhängigkeiten":
der alte kaputte kühlschrank wurde gegen einen neuen ausgetauscht, was nicht so leicht ist, wenn frau alleine wohnt.
zwei wochen stand der neue in der kammer, bis ich besuch erwartete und die freundin gleich einspannte. den alten stellten wir kurz neben das bett. hatte ich doch schon alles gut organisiert:
am nächsten tag schon sollte das alte ding mit hilfe eines freundes und seines autos zum sperrmüll gebracht werden.
tja, der freund mit dem auto sagte ab und da stand ich nun, mit einem alten ekligen kühlschrank neben meinem bett. das versprach ja gute träume!
auf die absage, die eine stunde vor der verabredung per sms kam, reagierte ich nicht, aber meine wände bekamen was zu hören.
menschen, die nicht alleine wohnen, haben eben einfach keine ahnung wie beschissen es sich anfühlt, auf dieses gefühl des angewiesen- seins zurückgeworfen zu werden, diese abhängigkeit zu spüren...
nein, ich habe bis heute nichts gesagt und den alten kühlschrank mit hilfe in die kammer manövriert. da bleibt er erst mal, fragen will ich zur zeit nicht.

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und sonst so:
der zweite "kindersitting- abend" war katastrophal und nie wieder wollte ich das machen, nicht bei dem kind.
-als die mutter jedoch glücklich vor mir saß, so dankbar war und mir ihr herz ausschüttete, wurde ich innerlich wieder schwach...
-mit der gutmütigkeit und dem helfersyndrom sollte ich dringend mal ein wörtchen reden.

ein albtraum von dem ex (dem vor sieben jahren...) ließ mich heute morgen aufschrecken.
die hinzukommende morgennachricht über eine trennung im allerengsten freundeskreis, ließ mich fast aufheulen.

eben alles doch ein bisschen viel, vor allem, wenn man glaubt robuster zu sein, als man ist.
-nicht gut, nicht gut.

Dienstag, 7. Juli 2009

der kioskmann

der kioskmann freut sich immer, wenn ich ein wenig verweile, und so hat es sich eingebürgert, dass ich ein bis zwei mal die woche auf einen kaffee oder ein bier bleibe, meist jedoch nicht viel länger als eine getränkezeit.

wir müssen immer beide furchtbar lachen, wenn wir uns sehen, dann tauschen wir geschichten der strasse aus, ich höre von seinen zukunftsplänen und erzähle selbst nur einen geringen teil meines lebens: vom kindersitting, kühlschränken, meinem fahrrad oder versuche ihn für fussball zu begeistern.

der mann ist nicht besonders gebildet, aber auch nicht dumm, er ist achtsam und hat natürlich ein großes herz.
er merkt sich, wie es seinen kunden geht und fragt beim nächsten mal nach. er nimmt anteil und ist mehr als nur verkäufer, auch hat er pläne und weiß genau wohin er mal will.

als ich ganz naiv in erfahrung brachte, dass der gute mann mit seinen 21 jahren viel jünger ist, kam ich ins schleudern. wollte ich doch gerade ansetzen und stolz das 30jährige jubiläum mit einer freundin erwähnen. statt dessen überkam mich ein starkes gefühl des "alt -seins" und ich stotterte herum: -die freundin, die ich seit drei- äh seit der kindergartenzeit kenne...

zwei wochen brauchte ich, um darüber hinweg zu kommen, sowie von der vorstellung, dass er möglicherweise auf ältere frauen steht oder anders herum vom stuhl fallen würde, bei einer aufklärung über mein alter.

nun, heute wollte ich kurz mal einkaufen, dabei kurz mal vorbei gucken...
zwei stunden blieb ich, wir tranken und aßen, er machte seinen job und ich guckte zu. es war sehr lustig. zwischendurch berührte seine hand mein knie, ganz zufällig, seine schulter die meine, seinen blicken wich ich aus.
sein haarschnitt und auch seine kleidung entsprechen überhaupt nicht meinem geschmack, er gehört nicht ins beuteschema, aber er riecht gut.

seinen namen kenne ich immer noch nicht und irgendwie scheint der augenblick verpasst zu sein, in dem man noch unauffällig hätte fragen können.

nach einiger zeit gehen uns immer die gesprächsthemen aus, -was bleibt ist das lachen.

dennoch, als ich hörte, dass der arme mann zur zeit schlecht schläft, kam gleich wieder mein "mammie -beschützer -instinkt" durch, grinsend gab ich ratschläge von mir und in gedanken schenkte ich ihm eine gute- nacht- umarmung und buk ihm einen pflaumenkuchen, weil er pflaumen doch so mag.

auch überfiel mich zwischendurch ganz furchtbar die vorstellung ihn abzuknutschen und die kleider vom leib zu reißen.
erschrocken rief ich mein inneres zur kontrolle, der status quo sollte doch erhalten bleiben, die bunte lachende atmosphäre würde sonst verpuffen und übrig bleiben würde wie üblich ein bitterer nachgeschmack.

gelernt habe ich heute abend jedoch eins: im gegensatz zu meiner hoffnung, dass man es mir nicht ansehen würde, wenn ich mich so fühle, werde ich wohl doch richtig rot, wenn ich rot werde.
das gegenüber findet es klischeehaft niedlich, während man selbst wirklich gerne im erdboden verschwinden möchte.
möp.

Montag, 6. Juli 2009

wer wie was wann wo...

wie formuliert man am besten eine sms, die frei ist von "zu`s", also nicht zu aufdringlich, nicht zu anhänglich, aber auch nicht zu locker, nicht zu flirtig, nicht zu freundschaftlich, aber auch nicht zu wenig...?
nach einem kleinen gläschen wodka scheiterte ich wohl an all diesen "zu`s", denn es kam nichts zurück, vielleicht war das gläschen eben doch schon zu viel...
dramatisch ist das ganze jedoch nicht, da eine 10jährige bekanntschaft, vielleicht freundschaft zugrunde liegt und es vielleicht doch nur um projektion geht.

am wochenende nach 4 stunden schlaf, zu einem lustigen frühstück gepest, vier kilometer in kurzer zeit auf dem rad hinter mir gelassen. mit einem kind topfschlagen gespielt und der schwester des ersten freundes kaffee getrunken. früher haben wir uns die badezimmerklinke in die hand gedrückt, was heute ein familiäres gefühl hinterlässt. es ist so angenehm menschen aus der schulzeit zu treffen, die im kern immer noch dieselben sind, und einfach drauflos reden zu können.

die nächsten acht kilometer pese ich so schnell auf dem rad, dass eine bäckersfrau mir ganz schreckhaft dazu rät auf das herz- kreislaufsystem zu achten, da ich wie ein zombie mit hochrotem tomatenkopf vor ihr stehe. -dabei habe ich doch noch so viel puste, auf dem rad singen und pfeifen zu können.

überdrehtes kichern bei zweideutigen bemerkungen, die von mir selber kommen, obwohl auch ein bisschen wehmut da ist, in gedenken an das, was mir letztes jahr um diese zeit geschenkt wurde, aber auch an das, was ich geben durfte.
möp.

bei der einladung ein bett testen zu dürfen, ganz rot werden und schnell gehen, nicht aus desinteresse, sondern aus unsicherheit wie mit der situation umzugehen ist.

trouvé une crêperie bretonne, à kreuzberg, vachement bretonne quoi!

die neurodermitis hört ganz brav auf die kortisoncreme und legt das zepter wieder langsam ab.

eigentlich sollte ich dem menschen, mit dem ich knutschte bös sein, denn nachdem ich staunend vor mir selbst wiederholte, dass ein mann in meinem bett schlief, verzog sich die neutrale härte und es gibt überlegungen sich neu und bewusst auf den markt zu begeben, was irgendwie gegen jegliche vernunft zu sein scheint und zudem bestimmt nicht vielversprechend ist....

ständiges ausgehen, trotz mieser finanzen. das ende dieses monates kann nicht gut werden.

kinder sind irgendwie toll und bald bilde ich mir ein, dass die "mammie- seite" in mir sogar gut mit ihnen umgehen kann.
so brachte ich ein fremdes kind dann doch endlich zum einschlafen, mit einem ausgedachten lied über die sterne, den mond, andere kinder und die liebe seiner mutter. -vielleicht wird das wiederholt.

bon, il y a des francaises, qui hésitent moins de dire, qu`elles ont envie d`un mac.
irgendwie tun wir hingegen immer so, als bräuchten wir niemanden.
quand je racontais, qu`ìl y a un copain, qui s`interesse d`une copine, elle posait la question du nummero téléphone.
-nee, die deutschen sind nicht so, einfach jemanden anzurufen, um ein rendez- vous auszumachen. die brauchen schon einen grund, einen vorwand, ansonsten sind die zu schüchtern, besonders in unserem alter.
moi même, ma reponse me frappais.

et oui, c`est ca, le qui, comment, quoi, quand et où...
parfois c`est trop, parfois, c`est trop moins, -personne le sait...

la devise d`une copine: bienvenu dans une meilleure vie!

Freitag, 3. Juli 2009

wieder gesund?

ich bin wieder gesund, alles ist gut überstanden, keine bepilzung mehr und damit ein diätfreies leben, kein schleim mehr im kopf und auf den bronchien und kein knoten in der brust, super!
endlich könnte ich beginnen regelmäßig zu laufen, um mir den wunsch, irgendwann mal an einem volkslauf oder kleinen marathon teilzunehmen, erfüllen zu können.
-sollte man meinen... nun,ein wenig mehr geduld braucht es wohl noch, denn die liebe neurodermitis hat jetzt wieder das zepter übernommen. knallrote flächen am körper, die ziepen und sich anstellen, vor allem bei hitze und dazugehörigem schwitzen.

nein, ich will nicht jaulen, ich staune nur noch, lebe damit und habe seit mehr als einigen tagen unerhört gute laune, bin aufgedreht wie ein aufgezogenes spielzeug, plappere und lache und umkümmere dabei andere, als wäre ich eine mummi mit großem busen; zupfe an dem kragen eines freundes herum, dränge einer freundin sowohl eine telefonnummer als auch eine regenjacke auf, tausche für eine spende extra einen schein im geschäft in kleingeld, und kümmere mich so sorgenvoll darum, dass der freund mit den schlafstörungen gut schläft, dass es mich selbst um den schlaf bringt. Auch stelle ich diskrete versuche an, den mann zu verkuppeln, mit dem ich selbst ein wenig knutschte.
die frage, was denn los mit mir sei, bekam ich in letzter zeit öfter zu hören, ich tätschel dann meinem gegenüber auf die schulter, kichere vor mich hin und frage unschuldig, ob ich den anderen auf die nerven gehe.
-dabei amüsiere ich mich köstlich.
tja, wieder gesund? vielleicht sollte ich mal meinen kopf untersuchen lassen....

Donnerstag, 2. Juli 2009

köteranfall

des nächtens mit dem fahrrad von wedding in den prenzlauer berg:
das schwierige verruchte wedding viertel lasse ich locker hinter mir, umfahre die wenigen betrunkenen und alles ist gut.
wenige minuten später, trete ich in einer spielstrasse ordentlich in die pedalen, -fast schon bin ich zu hause, da entdecke ich einen alten herrn mit einem kleinen gemeinen köter. ich rase an den beiden vorbei, als der köter, der leider nicht angeleint ist, mir hinter her rennt, vor das rad springt und mich zum bremsen zwingt.
"komm hier wieder her!", versucht der alte mann seinen köter zu beruhigen und zu sich zu rufen, doch das tier reagiert nicht.
dieser kleine schrullige hund springt an mir und meinem rad hoch und meint zudem sowohl in meine schuhe als auch in meine hosenbeine beißen zu müssen. ich bin nur hundsgemein froh, mich trotz des tropenwetters für festes schuhzeug entschieden zu haben, sonst sähe die angelegenheit ganz anders aus.
dennoch kriege ich ein wenig angst, fahre vorsichtig weiter und versuche den hund los zu werden. ich will ihn nicht provozieren, aber auch nicht meine angst zeigen. der alte herr scheint den versuch der kontrolle aufgegeben zu haben, was mich noch etwas nervöser werden lässt.
-hey, was ist denn jetzt mit ihrem köter?! rufe ich irgendwann ungehalten, fühle ich mich in meinem kampf mit dem tier doch sehr alleine gelassen.
der besitzer reagiert endlich wieder, ruft den köter nicht nur ein, sondern gleich mehrere male recht deutlich, und nach ein einigen noch auszustehenden kämpferischen momenten machte der köter sich endlich vom acker...bzw. von der strasse.

man man man.

Mittwoch, 1. Juli 2009

zwei wochen der unsicherheit

aber ohne panik verbrachte ich, bis heute die gute diagnose von der ultraschallärztin kam, dass der knoten in der brust kein knoten ist.
bewusst erzählte ich nur sehr wenigen menschen von diesem termin, leuten die eher bekannt mit mir sind oder von denen ich weiß, dass sie so sehr mit ihrem leben beschäftigt sind, dass die geschichte bei ihnen wieder in vergessenheit gerät. die anderen, die dazu tendieren sich sorgen zu machen, sollten lieber nichts wissen.

Freitag, 26. Juni 2009

in gedenken an...

ja, betroffenheit stellte sich heute morgen schon ein, schließlich war michael jackson teil meiner jugend. -seine musik mochte ich nie.

trotz allem gebührte mir die ehre ihn mal "schauspielen" zu dürfen, eine tanzszene im krankenhausbett... "michael jackson in der schwarzwaldklinik" (video ag der 6. klasse).

Donnerstag, 25. Juni 2009

wasserstand und geschehenes

sehr schreibfaul, schreibfaul, schreibfaul....in letzter zeit.

hier also der wasserstand:

unter meiner wohnung ist eine laute baustelle, bin noch unentschlossen darüber, wie sehr mich der lärm stört.

eigentlich sollte ich jetzt auf dem weg in die stadt am main sein, ein instabiler gesundheitszustand und ein kontostand, der keiner ist, appellierten an meine vernunft und siegten.

die anweisung der ärztin, keinen zucker und keinen alkohol (es sei denn sauren wein, aber wer will den schon) zu mir zu nehmen, empfinde ich als gemein. der tägliche verzehr einer tafel schokolade, sowie der genuss eines bieres am abend, gehörten zu den höhepunkten meines alltages.
mit dem umgang dieser anweisung wird noch gehadert.

lieber wäre mir eine weisung gewesen nicht zu rauchen. da hätte ich triumphieren können. die rauchfreien wochen zähle ich gar nicht mehr, zu selbstverständlich ist es geworden, selbst im zusammenhang mit alkohol oder auch in der gesellschaft von anderen rauchern.
rauchen ist eklig, verursacht krebs und unnötige kosten. gerne habe ich mir antiraucheraufkleber der kinderkrebsstiftung schenken lassen.

damit wäre ich beim nächsten thema: ich werde eine gutbürgerliche spießerin (sonntags zur kirche und danach brav zur europawahl), nicht nur das, sogar fast eine denunziantin.
vor wenigen tagen reifte in mir der gedanke, menschen anzuzeigen, die gefälschte karten für den öffentlichen verkehr verkaufen. nicht nur, dass ich selber betrogen wurde regte mich auf, sondern vor allem, dass obdachlosen und anderen bedürftigen damit der platz genommen wird, an dem sie sich mit gebrauchten fahrkarten auf recht ehrliche weise ein wenig dazu verdienen konnten.
unerhört diese armen menschen zu verscheuchen!
da ich die aufdringliche "bande" jedoch länger nicht zu gesicht bekam, ließ ich von der umsetzung des anzeigengedankens ab.
lachen musste ich jedoch dabei über mich: frau sophie, deren freund und helfer die polizei wird, bei einem prügelnden mann im haus oder beim verkauf von gefälschten fahrkarten...in gedanken sah ich schon die amüsierten beamten "ach, die frau sophie wieder, mal hören was sie jetzt hat..."


seit letztem sonntag dürfen meine mitmenschen wieder ein knallrotes gesicht begrüßen, wenn sie mich sehen. mann sollte meinen die neurodermitis wäre schuld, aber nein, es ist dem stundenlangen rumstehen in praller sonne während eines jobs zu zuschreiben: sonnenbrand, ganz plump... -allerdings sonnenbrand und neurodermitis vertragen sich auch nicht gut.

eine einladung zum knutschen lehnte ich dankend ab und löste einen lachanfall bei mir aus. nicht weil das gegenüber unattraktiv gewesen wäre, sondern weil der gedanke daran zu fremd war. genauso gut hätte man mir einen gemüsesaft anbieten können, den hätte ich genauso dankend abgelehnt.

angenehm war die feststellung als nichtraucherin selbst mit bronchitis tanzen zu können. hervorragend, wenn natürlich auch zeitlich begrenzt.

die wunderbaren wenigen stunden, die ich mit dem einzigen kind (4 jahre) verbrachte, welches ich kenne, ließen mich leichtsinnig werden und so bot ich einer mir fast fremden frau an, ihre (angeblich auch noch schwierige) zweieinhalb jährige tochter zu sitten...naja, bisher steht nur das angebot.

Montag, 15. Juni 2009

frisches immunsystem gesucht

zwei monate nachdem ich an einer lungenentzündung vorbeigeschrabbelt war, lag ich wieder flach, das war vor fünf wochen. seitdem möchte ich gerne mein immunsystem austauschen, denn in der darauffolgenden zeit folgten ständig andere krankheiten und wehwechen, die von stark geschwollene lymphknoten begleitet wurden.
so überfiel mich unter anderem ein gerstenkorn, durch welches die gesamte augen- und nasennebenhöhle schmerzte, abgesehen davon, dass sehen nur noch verschwommen durch einen kleinen schlitz des fünf tage zugeschwollenen auges möglich war.
das auge wollte nicht wieder richtig abschwellen, hinzu gesellte sich ein ausschlag im gesicht, der mit schmerzen und juckreiz verbunden war. dann folgte die diagnose: herpes, am auge und im gesicht verteilt, -gefährlich.
am liebsten hätten sie mich gleich ins krankenhaus geschickt. ich durfte jedoch wieder nach hause, sollte mich aber unbedingt in die rettungsstelle begeben bei verschlechterung wie kopfschmerzen oder druckgefühl. mit "anti-herpes-tabletten" vollgestopft, wachte ich am wochenende auf und hatte ein unangenehmes taubheitsgefühl auf der gesamten rechten gesichtshälfte. ab zur rettungsstelle: dort verbrachte ich glatte sieben stunden, mit dem ergebnis weder herpes am auge, im auge oder auf der haut zu haben, es handelte sich eher um starke neurodermitis -hautirritationen aufgrund falscher creme. nur schade, dass das vorher keinem aufgefallen war, dann hätte ich eine möglichkeit geld zu verdienen, welches dringend gebraucht wird, nicht ausgeschlagen.
nun, was soll`s , sophie, freu dich, dass es nichts schlimmes ist und du fast gesund bist, sagte ich mir.
am nächsten tag wurde deutlich, woher das betäubungsgefühl kam: die nebenhöhlen mal wieder. und so sitze ich hier seit zwei tagen, fühle mich schon wieder- oder immer noch- vermatscht, saufe mir gründlich einen an, mit kräutertees, und wenn ich einen rausch haben möchte, begebe ich meinen kopf in ein dampfbad. ich hab die schnauze im wahrsten sinne voll und würde mich gerne mal wieder normal fühlen.
so, hat vielleicht jemand ein neues, gut schützendes immunsystem zu verkaufen?

Mittwoch, 10. Juni 2009

die wirtschaftskrise

bekomme nun auch ich zu spüren.
so fällt ein vier- tagesjob in das krisenbecken von arcandor.
die suche nach alternativen sollte beginnen. -mähp.

durcheinandertag

gut gekocht, huhn mit gemüse im wok, schön scharf, mit reis und so, für durchgeknallten besuch.
der jedoch, meinte ungehörig mit dem essen beginnen zu können, bevor die gastgeberin sich selbst aufgetan hatte.
auch eine rüge, die ihn als "bauer" bezeichnete, half da nicht.

bewusstsein darüber, verwöhnt zu sein, auf einem nächtlichen spaziergang außerhalb der stadt:
"guck, ist der mond nicht schön, guck, wie schön der mond ist, das ist doch geil! siehst du das?
-ja, ich sehe das, aber ich muss nicht so viel drüber quatschen, ich genieße eher still.

wo ist der freund, mit dem ich hand in hand laufen kann, ohne ständig zu reden, jedoch mit dem gefühl des einverständnisses?
wo ist die freundin, mit der ich still genießen könnte?
der mensch, der an meiner seite ist, redet sich um kopf und kragen und es tut mir leid und es ist ein wenig traurig.

durcheinander sind die gedanken, die das nächtliche feld sät und unaussprechlich die empfindungen.
was bleibt ist ein starkes gefühl von unsagbarer sensibilität und allein sein.

geändert wird dies auch nicht, von dem angebot des "tangomannes", ein glas wein bei kerzenschein zu trinken.
auch, wenn es verlockend klingt, kommen hier eher momente von aggression hoch, die zu starker ablehnung verleiten.

manchmal gibt es so tage -durcheinander war es eh schon- vielleicht kommt der vollmond noch hinzu.

Sonntag, 7. Juni 2009

kirchgang

als der nachbar mich in der kirche entdeckte, wurde ich das erste mal seit jahren ungekünstelt und ehrlich von ihm angelächelt.
so, als wüste er jetzt endlich, dass ich zu den guten gehöre...

Mittwoch, 3. Juni 2009

une soirée

encore une fois en francaise et allemande, complètement la mixture...
da entstehen schon mal solche sätze wie: "bain, ouia, wenn du sorst ist das so"
moi, j`aime bien, ca!
on a beaucoup parlé des projèts et maintenant, cèst la question de réalisement, qui se pose...
on verra bien.
il y avait aussi la question de rapport entre un rendevouz avec un travestie, le fait d`être amoureuse d`une fille et une liaison avec un macho, assez grosse en plus.
après quelques bières la reponse ne se trouvait plus.

schön ist: de plus en plus on me connaisse.
früher machten sie sich sorgen, wenn ich mich nicht jede woche meldete, jetzt wissen sie, dass ich so ticke.
le mac de juin, n`est pas encore trouvé.
mais non, pas pour moi, je raconte que je n`ais plus envie des macs, plus envie d`être féminine, de marcher avec des jupes et des talons... bon c`est une phase.

viel später:
das leben geht weiter, wie auch immer: und so gehe ich vorbei an der wohnung des paares, wegen dem ich heute die bullen rief. durch die rolläden höre ich ruhige stimmen, eine weibliche und eine männliche -mir wird fast schlecht.

Dienstag, 2. Juni 2009

aufgeregt! prügelnde männer

vor ein paar stunden wollte ich mir einen kaffee machen, zittrig führten meine hände den kaffeelöffel in richtung filterpapier und ich dachte nur: puh jetzt erst mal zur ruhe kommen...dann hielt ich inne: zur ruhe kommen mit kaffee? ich schüttete alles zurück, setzte teewasser auf und zwang mich erst mal im sitzen tief durch zu atmen.


kurz vorher hatte sich folgendes ereignet:
schon wach, lag ich noch ruhend im bett, als schreie durch den hinterhof schallten, sehr aggressive und aber dann auch leidende, wimmerige schreie.
wie gestochen sprang ich auf und lief zum fenster. es war nicht das erste mal, dass aggressive laute durch den hof tönten, allerdings konnte ich es früher weder orten (ein berliner hinterhof von zwei häusern) noch die art der schreie einschätzen.
heute jedoch war es deutlich: "du schwein, du verprügelst mich" bis zu deutlichen schmerzlauten. dieses mal war ich recht sicher woher das ganze kam, denn es schien nicht weit von meiner wohnung.
auch andere guckten aufmerksam aus ihre fenstern.
-leute, ich glaub ich ruf die bullen, sagte ich in den hof hinein zu den anderen. die waren unsicher, was auch mich verunsicherte.
wir überlegten kurz und verständigten uns zu dritt erst mal dort zu klingeln, zu gucken, ob jemand öffnet, wie die situation ist und ob hilfe benötigt wird. natürlich öffnete keiner und natürlich war es ruhig.
das nächste mal rufen wir die polizei! da waren wir uns einig.
wenige minuten später saß ich wieder in meiner wohnung, rastlos. -das nächste mal? dachte ich... wie oft soll das noch passieren?
ich entschied mich dazu das nächstgelegene revier anzurufen. wenn es nur ein s/m- spiel sein sollte, um so besser und die bullen haben wenigstens was zu lachen.
kurz danach beobachtete ich, wie der typ, den ich als schläger vermutete, die wohnung verließ. ich hätte ihn am liebten festgenagelt, aber was konnte ich schon ausrichten?
kleine zierliche frau, steht vor einem aggressiven großen typen und sagt: "bitte bleib hier, die bullen kommen gleich?" oder "hey bist du der typ, der seine frau schlägt? ich hab gerade die bullen gerufen, kannst du bitte warten?"
auch kam mir der gedanke, dass sie vielleicht eher spricht, wenn er weg ist und eher bereit ist hilfe anzunehmen.
wenige minuten später rückten 6 polizisten an, drei männer und drei frauen, eine davon in zivil. als ich ihnen entgegen lief hörte ich die frau durchs fenster jammern: "warum schlägt er mich bloß?". -gut, dachte ich, du hast das richtige getan.
als die bullen vor ihrer tür standen und sie diese nach einer weile doch öffnete, hörte ich nur ein "nein, es ist alles in ordnung."
es klang jammerig und einen kurzen moment später ließ sie wohl zumindest die frau in zivil rein.
ich konnte nichts mehr tun, verzog mich in meine wohnung und hoffte richtig gehandelt zu haben.
ob ihr das einen anstoß gibt sich zu befreien? ob es ihr hilft zu wissen, dass es menschen gibt, die sich sorgen? oder setzt es sie noch mehr unter druck? vielleicht ist sie jetzt bemühter ihre schmerzen vor den nachbarn zu verbergen?
was ist bloß mit der nachbarin oder dem nachbarn direkt daneben? sind die nie da? hören die nichts? und warum habe ich mich nicht früher gekümmert heraus zu finden, was da läuft?
ob es gut wäre noch mal zu klingeln und hilfe anzubieten oder unverfänglich auf einen tee einzuladen?
ich weiß noch nicht mal wie die frau aussieht, nur den typen kenne ich vom sehen. auch habe ich die starke vermutung, dass drogen im spiel sind. es ist ein junges paar, vor deren wohnung sich öfter mal eine extreme geruchswolke von nikotin und gras findet, so krass, dass selbst ich es als störend empfinde und oft die fenster im treppenhaus aufreiße.

-anregungen und kommentare sind willkommen.

Sonntag, 31. Mai 2009

beflügelt vom Pokalsieg

bescheerte die nacht mir ein weiteres vernügen: in meinem traum konnte werder nach dem pokalsieg auch noch meister werden, sie mussten nur noch gegen einen verein namens blot-p spielen, was sie auch machten. natürlich fand das spiel in berlin statt und natürlich gewann werder und ward plötzlich auch meister!
und so freute ich mich nicht nur über den pokal, sondern träumte weiter von der schale, obwohl diese doch eigentlich schon lange vergeben ist...

Freitag, 29. Mai 2009

wer ordnung hält ist zu faul zum suchen

es ist schon irritierend, wenn man eine halbe stunde nach etwas bestimmten sucht, sich wundert es nicht zu finden, weil das chaos doch gar nicht so groß ist und es dann doch genau da findet, wo es hingehört: in der dafür gedachten schublade mit der entsprechenden beschriftung.
vielleicht hätte ich mal eher darauf kommen sollen, dass ich manchmal auch ordnung halten kann...
wie heißt es so schön? wer ordnung hält ist zu faul zum suchen? von wegen!

es braucht auch ein wenig glück

nun, da ich nur noch einen euro habe, der für das schließfach in der bibliothek gebraucht wird, ist es mir unmöglich mit dem öffentlichen verkehr von a nach b zu kommen, es sei denn ich entscheide mich zum schwarz fahren.
aber 30 minuten in der bahn sitzen, angespannt sein, schweißausbrüche bekommen, um dann vielleicht doch 40 euro zahlen zu müssen? nein, danke.
aber ich habe ja glück, ich besitze ein fahrrad, also rauf auf den drahtesel!
tja, und wenn es so schüttet wie gestern?
nun, es gibt regenjacken, ich habe da eine, die mein bruder schon mit 15 jahren trug, sie ist mir zu groß und zu lang, was nicht schlecht ist, weil dadurch auch die beine etwas geschützt werden. allerdings, da sie wohl aus den 80ern stammt, ist sie nicht atmungsaktiv, das innenfutter ist ganz gummimäßig und man schwitzt ganz blöd darunter, bäh. es bringt wahrhaftig keinen spaß dieses ding zu tragen.
aber es gibt ja manche menschen, die mich mögen. und so bekam ich vor ein paar tagen ein paket mit einer aussortierten tollen wind- und wasserabweisenden atmungsaktiven jacke zugeschickt. im gegensatz zu der gummiartigen ist sie etwas jünger, der ehemalige besitzer hat sie erst anfang der 90er gekauft.
ja, etwas glück braucht man manchmal, diese jacke ist wunderbar, sie passt einigermaßen, ist neutral schwarz und vor allem entwickelt sie sich beim tragen nicht zu einer sauna!
gut, das fahrrad und die jacke hätten wir schon mal, aber was ist mit den beinen? die werden doch klatschnass, später klebt die hose dann am körper und man hat das gefühl nie wieder richtig warm zu werden, grr.
nun, auch da ist das glück wieder mit mir:
in den tiefen meines schrankes befindet sich noch eine alte regenhose, die für solche zwecke gedacht ist. sie ist das überbleibsel einer einwöchigen radtour zur zeit der 8. klasse. mein glück dabei ist, dass ich nicht zu den frauen gehöre, die 15 jahre später in die breite gehen. die regenhose passt noch.
und so konnte ich gestern, trotz extremen regens, quer durch die stadt radeln, trocken am ziel ankommen ohne durchgeschwitzt zu sein und ich hatte auch noch sehr viel spaß dabei!
also, geld ist nicht das leben, aber es braucht auch ein wenig glück dafür.

Mittwoch, 27. Mai 2009

geld ist nicht das leben

nun, gestern war ein furchtbarer tag und nach zwei wochen husten- und brusttee hatte ich das bedürfnis nach zwei frustbieren. dafür musste aber erst mal geld gezogen werden:
tja, keine chance, der automat hatte kein erbarmen und ließ mich hängen, er spuckte nur die karte wieder aus.
-ach, egal, dich überführe ich schon, dachte ich mir und ging zu einer anderen bank. der erfahrung nach dauert es ja schließlich eine weile, bis die nachricht, dass kein geld mehr auf dem konto ist, bzw. der dispo ausgeschöpft ist, auch bei den anderen banken ankommt.
guten mutes stand ich also ein weiteres mal am automaten... aber auch hier hatte ich kein glück, ich wurde im stich gelassen.
ich beschloss trotzdem nicht auf mein vorhaben zu verzichten und entschied mich für die zettelvariante: anschreiben lassen.
geld würde ich schon irgendwie auftreiben.

die frustbiere taten das was sie sollten.
eins reichte schon nach wochenlanger abstinenz, ich hatte den kleinen rausch, den ich wollte.

später rechnete ich: biobrot, briefmarken und die schulden für das bier.
biobrot ist teuer, aber schmackhafter. glücklicherweise gibt es nicht weit entfernt einen bäcker, der biobrot vom vortag verkauft und somit sollte auch das kein problem sein.
ansonsten hatte ich genug zu esseen im haus, zudem 20 verschiedene teesorten, kaffee und multivitamintabletten für wasser mit geschmack.
und die paar euro, die ich brauchte?
pfandflaschen und die leere kiste bier, die für genau einen solchen zweck schon seit 1 1/2 jahren rumsteht würde endlich verschwinden.
also, kein geld? kein problem!

geld ist nicht das leben, das sollte sich heute morgen mal wieder bestätigen:

nach einer wunderbaren kurzen sitzung bei einem wunderbaren hno- arzt, beschloss ich spontan doch endlich mal dem speziellen kioskverkäufer einen besuch abzustatten:
dieser strahlte wieder über das ganze gesicht als ich eintrat und als ich gleich sagte, dass ich nur so käme und gar nichts kaufen wolle, strahlte er noch mehr (falls das überhaupt noch ging). ich bekam einen leckeren kaffee und wir lachten viel.

beschwingt und voll auf koffein, verabschiedete ich mich später und hüpfte nach hause, natürlich mit dem vorherigen versprechen den besuch bald zu wiederholen.

kurz vor meiner haustür fiel das gegenüberliegende antiquariat in meinen blick:
achja, die bücher, die ich für einen freund verkaufen sollte, perfekt, noch eine geldquelle, wenn auch nur geliehen.
somit machte ich vor der haustür kehrt und steuerte auf den buchladen zu.
der chef war jedoch nicht da, dafür ein kleiner gedrungner mann, mit kleinen strahlenden und funkelnden augen, der mich schon seit jahren grüßt, wenn wir uns auf der straße begegnen.
Auch dieses mal freute er sich sehr mich zu sehen und begrüßte mich ganz fröhlich. sogleich erzählte er, dass er unsere begegnung nie vergessen hätte. (bei meiner hausärztin, das ganze muss jahre her sein, denn ich kann mich nicht wirklich erinnern.)
seine augen strahlten weiterhin, ganz ansteckend, und er teilte mir etwas aufgeregt mit, dass er bald in die usa fliegen würde, vielleicht schon morgen, um dort delphintrainer zu werden. es gäbe nichts schöneres für ihn, er könnte dort zaubern und überhaupt würde er die tiere jetzt schon sehr vermissen, denn er war schon für sechs wochen dort. dabei fasste er sich ans herz und seine augen strahlten so, als müsste er bald vor rührung weinen.
plötzlich ertönte argentinischer tango aus den pc- lautsprechern: piazolla.
"komm, lass uns tango tanzen", forderte er mich auf. er schloss die tür und wir tanzten -obwohl wir natürlich beide von tango keine ahnung haben. er wirbelte mich durch die luft und wir lachten viel, es war fast, als würden wir uns schon lange kennen.
stilvoll bedankte ich mich für den tanz und wollte schon fast gehen, als er seine bratsche in die hand nahm und mir anbot, etwas vorzuspielen.
gerne ging ich darauf ein und so begaben wir uns in den dunklen hinnterraum, wo ich mich zwischen büchern und einem kicker, auf den einzigen stuhl setzte, während er mir einen wunderbaren bach vorspielte. gerührt lächelte ich vor mich und war fast bewegt zu gehen, -aufgrund der schönen besonderheit des augenblicks.
aber ich schaffte es zu bleiben, klatschte beifall und rief -wunderbar!

später im gespräch stellt sich heraus, dass mein tangotänzer und bratschenspieler zur zeit obdachlos ist. er schläft im hinterraum des antiquariates auf dem fussboden, was ihm nichts ausmacht und wartet auf einen günstigen flug. durch seine offene und strahlende art und wohl auch seine musikalität, hat er jemanden von der berliner philharmonie kennen gelernt, der begeistert von seinem delphinvorhaben ist und ihm den flug zahlt. er hat einen gönner gefunden.
ja, manchmal braucht man geld, aber geld ist nicht das leben.

Mittwoch, 20. Mai 2009

umnebelt

von einer fiesen sinusitis und der immer damit einhergehenden bronchitis, schleich ich seit über einer woche durch die wohnung. dennoch ist es nicht so dramatisch, dass ich mir ein antibiotikum aufquatschen lassen wollte. hat mein körper doch eh schon viel zu viel von dem zeug bekommen, im laufe seines lebens.
besonders im hinblick auf all diese besonderen arten, wie vogelgrippe und schweinegrippe, wer weiß, vielleicht folgen noch kuh-, katzen- und hamstergrippe. da will man sich doch nicht- wenn es mal richtig schlimm werden sollte- die heilung durch antibiotikumresistenz vermiesen!

Dienstag, 12. Mai 2009

ziemlich sicher,

den mann, bei dem ich unter werder bremen bettwäsche schlief, auf dem foto einer überregionalen tageszeitung entdeckt zu haben -natürlich unter vielen anderen werderfans.
zugegeben, im grunde habe ich auf so etwas gewartet.

Sonntag, 10. Mai 2009

lieber guter weihnachtsmann

ich danke für dieses wunderbare sonntägliche gespräch, das auch glatt mit einem glas sekt in der sonnne begossen werden musste. offenheit zahlt sich eben doch aus.
yes!

Samstag, 9. Mai 2009

lieber weihnachsmann,

ich möchte keine beziehungsgeschichten hören und ich wünsche mir mehr rücksicht gegenüber meiner person.
-auch ich möchte mal gefragt werden wir es mir geht, eventuell bestärkt werden in dem was ich tue (oder ist das schon zu viel verlangt?), nachdenkpausen zugesprochen bekommen und intentionen eines redebeginns zu ende führen dürfen.
-auch wenn ich unverletzlich erscheine bedeutet das noch lange nicht, dass ich es bin und alles tragen kann.
zweifel: oder bin ich als alleinlebender single schon wie eine alte frau, die mehr reden als zuhören möchte, wenn sie mal gesellschaft hat?

lieber weihnachtsmann,
ich wünsche mir mehr rücksicht, teilnahme, sensibilität und auch momente von ruhe in gesprächen.
ich verspreche auch meine bedürfnisse besser zu äußern und trotzdem weiterhin für andere da zu sein, zu versuchen ein gleichgewicht zu erreichen.

Freitag, 8. Mai 2009

verwirrt und zerstreut

von begrifflichkeiten, bezüglich derer die individuellen wissensressourcen viel zu gering sind. recherche dauert so lange. zudem unklarheit über die effizienz.
-sucht nach schwarzem tee, tomatensaft und avocado entlarvt sich als reines ablenkungsmanöver.
urgs.

Yes!

fussball bringt doch immer wieder spaß, vor allem in der entsprechenden kneipe.
ein guter abend!

Mittwoch, 6. Mai 2009

besonders nett und unbedacht

manchmal, wenn es mir gut geht, scheine ich etwas impulsiv zu sein und mein gehirn auszuschalten.
und so begab es sich, in einem gespräch, in dem ich nach meiner meinung gefragt wurde, dass ich entsprechend reagierte:
"meinst du ich soll noch zum frisör gehen?"
-um gottes willen, schrie ich, du siehst immr so furchtbar aus, wenn deine haare so kurz sind!
"danke!"
ein paar minuten später:
"was hälst du von dem stuhl, ob ich den kaufen soll?"
-puh, der ist echt häßlich, aber ich finde, er passt gut zu dir!, war meine nächste antwort...

danach entschuldigte ich mich bei meinem gesprächsparnter damit, dass es bestimmt die gene seien, denn in meiner familie gibt es jemanden, der genauso impulsiv reagieren kann. Früher war ich dann diejenige, die sich darüber aufregte. heute müssen wir meist lachen.

letztens im traum

ein hsv trikot getragen und die ganze zeit gedacht: verdammt, warum sind die klamotten blau und nicht grün? irgendwas stimmt hier nicht!

Dienstag, 5. Mai 2009

bundesjugendspiele

bei nichtmotivation und anzeichen von drückebergerei wurde heute immer an die bundesjugendspiele gedacht...

Sonntag, 3. Mai 2009

unter einen hut bringen

manchmal, nun, manchmal möchte man verschiedene dinge unter einen hut bringen und man plant und plant.
so soll in ein paar tagen ein gutes essen auf dem tisch stehen, wenn seltener besuch an der tür läuten wird, dazu ein gutes bier.
eine dreiviertelstunde später, so der plan, sitzen der besuch und ich in der fussballkneipe.
so soll es sein.

neurodermitis verbindet -und überhaupt!

und so habe ich eine geschlagene stunde vor einem penny markt, in moabit neben dem knast, mit einer femden frau über neurodermitis gequatscht, mir ihre lebensgeschichte angehört und bezüglich der hautprobleme des sohnes sehr viele ratschläge gegeben. von 21- 22uhr.
an der kasse sprach sie mich an: "entschuldigung, aber ist das neurodermitis, was sie da haben?"
-ja, ist es, warum?
dann fing sie an zu erzählen, von dem sohn, der sich nachts so blutig kratzt, dass das halbe bett rot ist, voll blut, durch mehrere hautschichten durchgekratzt.
sie stand ganz dankbar vor mir und erzählte, eine dicke kleine frau, unscheinbar, in grauem hausanzug mit fettigen blonden haaren und einem runden müden gesicht.
sie sprach sehr langsam und ich konnte fast mit ansehen, wie sie ihre sätze vorher gedanklich formulierte. dankbar notierte sie meine mailadresse und schrieb mir so viel kompetenz zu, als wäre ich ausgebildetet hautärztin...
später bereute ich, ihr aus den bedenken heraus, zu sehr in fremdes leben eingebunden zu werden, nur meine mailadresse gegeben zu haben, sowie die ihrige nicht notiert zu haben.

neurodermetiker sollten sich wirklich austauschen, gerade weil heutzutage hautärzte nur noch standardprogramme abspielen und nicht auf bestimmte zusammenhänge achten.
betroffene suchen sich dann irgendwelche infos aus dem internet, können die nicht richtig einordnen und stehen alleine damit da.
"ja nun, ihr sohn würde nicht gerne obst essen, wenn dann äpfel und die wären ja nicht gut wegen der säure..", sagte sie besorgt.
ich guckte sie an und erwiderte: -naja, ich bin laie und kein arzt, aber ich denke, solange bei ihrem sohn keine allergie oder unverträglichkeit festgestellt wurde, lassen sie ihn äpfel essen, so viel er will. ißt er fünf äpfel am tag und bekommt danach einen schub, gut, dann kann er die immer noch weglassen, aber ansonsten soll er doch essen, was er möchte!
ich erzählte von meiner mutter, die irgendwann auf den trip kam, ihre tochter solle nur noch frischkornbrei zum frühstück zu sich nehmen und dass es zum mittag immer dinkel oder vollkornnudeln gab, wie sehr ich das hasste und dass hautmäßig kein unterschied zu merken war.
ein paar jahre später löffelte ich pur ein halbes nutellaglas leer und es ging mir gut.
später machte ich sie noch auf den zusammenhang von verdauung und haut aufmerksam.
-ich denke, solange ihr sohn weder unter verstopfung, noch unter dem gegenteil leidet, ist alles in ordnung was die ernährung betrifft, aber leider fragen hautärzte meist nicht danach...

wir einigten uns darauf, dass das gesundheitssystem in diesem lande zu wünschen übrig lässt.
sie hat innerhalb eines jahres mehrere 1000euro für ihren sohn geblecht und sie gehört zu den menschen, die sich das geld dafür vom munde absparen.

furchtbar sauer werde ich bei solchen geschichten, denn die kranken haben ja nicht mehr die kraft sich für eine angemessene versorgung ihrerseit einzusetzen, die können meist nicht mehr auf die strasse gehen!

Freitag, 1. Mai 2009

na also, es geht doch...

spaghettis mit pesto und schwarzem tee geht nicht, spaghettis mit pesto und kräutertee geht auch nicht, spaghettis mit pesto und leitungswasser ist langweilig.
also, hüpfe ich aus meiner wohnung in den (anderen) kiosk nebenan, rotwein muss her!
-moin! rufe ich beim eintritt und steuere auf das weinregal zu.
"moin, wie gehts?" fragt der junge verkäufer.
-gut, und selbst? gebe ich die frage zurück.
"muss ja", gibt er als antwort.
ich gucke ihn etwas streng und verschmitzt schräg von unten an, schüttle den kopf und sage nur: -na, das war ja wohl nichts, das machen wir gleich noch mal! also, wie gehts denn so?
"gut", antwortet er und grinst.
-das ist ja hervorragend, wie schön zu hören! gebe ich zurück, zahle meinen wein, wünsche noch einen wunderbaren abend und hüpfe grinsend wieder nach hause.

subjektives gedankenspiel

nun, ich brauche brot und ein stück kuchen. heute ist feiertag, feiertag ist wie sonntag und sonntags gibt es kuchen.
brav stehe ich in der schlange, beobachte die strasse und sehe eine hochschwangere frau leichtfüßig auf den eingang der bäckerei zugehen.
sie steht neben mir und ich beobachte weiter.
-wie es sich wohl anfühlt ein kind zu erwarten, denke ich, ohne mann. ich male mir aus, dass sie den vater des kindes in die wüste geschickt hat und sich nun selbstbewusst darauf einrichtet das kind allein groß zu ziehen, dass sie sich darauf freut es zur welt zu bringen.
es ist die einzige vorstellung, die mir in den kopf kommt.
dann betrachte ich ihre hände und entdecke einen ring, einen einzigen ring.
-natürlich, berichtige ich mich, -schließlich wohnst du ja in dem bezirk der die meisten jungfamilien deutschlands aufzuweisen hat, nicht die meisten alleinerziehenden!
-wie einfältig und subjektiv...

"guten tag

frau haut, wollen sie etwa sagen sie seien unzufrieden? dabei fühlen sie sich doch weich und gesättigt an, zumindest was ihren fett- und feuchtigkeitsgehalt betrifft, trotzdem zeigen sie sich beleidigt mit ihren größer werdenden roten stellen. was? meinen sie etwa sie möchten ein gesünderes leben? vergessen sie es, ich sag ihnen jetzt mal was: ungesundes leben bringt viel mehr spaß und tröstet die seele, also, finden sie sich damit ab!"

ein tag

ich sitze vor dem fernseher, sehe das taurige werder-spiel, schreie laut mit und denke, dass meine nachbarn mich für bekloppt halten müssen.
nebenbei lese ich.
als der torwart nach dem spiel interviewt wird muss ich lachen.
der tag war sehr mies, selbst ein schlechtes spiel, wein, schokolade und kippen geben da trost.
heute vor einem jahr.. war kennlerntag, aber das macht den tag nicht schlechter, das scheint eher nebensächlich.

draußen ist es ruhig, kein hubschrauber, kein tatütata. der walpurgisnachtkrawall in dieser gegend hat nachgelassen.
dennoch war es richtig sich am nachmittag noch mit bargeld zu versorgen, wurde die sparkasse doch wieder zugesperrt und verrammelt, so wie all die anderen banken und geschäfte in der nähe. auch die bullenwagen nahmen wieder ihre stellung ein.
jedes jahr das gleiche spiel.

überraschend klingelt es nach dem fussballspiel an der tür. kurzer angenehmer besuch.
später begleite ich ihn noch nach draußén. neugier, ob wirklich alles so friedlich da draußen ist.
wir quetschen uns durch menschenmassen, müll liegt auf der strasse, es riecht nach kotze und pisse, aber es gibt keinen stress mit den bullen.

-ich bin alt geworden, sage ich.
-sei froh, dass du wieder in deinen ruhigen bezirk fahren kannst, diese stadt nervt.

auf dem rückweg kehre ich für ein gute-nacht-bier in einen kiosk ein. es ist viel los und ich versuche beim eintritt gar nicht erst die aufmerksamkeit mit einem "hallo" auf mich zu lenken, -die haben genug zu tun.
nun, ich sollte mich wohl geirrt haben, denn der kioskbesitzer stand hinter dem tresen und begrüßte mich sofort freundlich.
ich tat dasselbe, wandte ihm danach den rücken zu, um mir mein bier zu nehmen.
als ich mich wieder umdrehte um zu zahlen, war es wie zauberei, denn plötzlich stand sein kollege vor mir, der typ, der sich immer so freut mich zu sehen und ich werde das gefühl nicht los, dass sie absichtlich getauscht haben, damit er mich bedienen kann.

wir lachen beide und er beschwert sich, dass ich so lange nicht da war. die baustelle sei schuld meint er und dass er schon dachte ein jahr darauf warten zu müssen, bis er mich wieder sehen könne.
-wieso, soll die baustelle denn ein jahr bleiben? -frage ich doof.
-das nächstemal springe ich über den bauzaun, -sage ich danach, um etwas nicht ganz so blödes von mir zu geben.
nein, dann würde er ihn mir vorher öffnen, antwortet er ganz gentlemen-like.
wir müssen beide wieder lachen.
er fragt wie es geht und ich antworte natürlich lachend, dass es gut ginge, dabei denke ich jedoch an diesen scheißtag und werde mir meiner lüge bewusst.
-wenn du wüsstest wie und wer ich wirklich bin, denke ich, und verabschiede mich lachend, mit der bemerkung, dass ich nun wieder öfter kommen würde.
wir wünschen uns gegenseitig eine gute nacht.
auf dem rückweg wird mir klar, warum ich nicht öfter da bin und sogar eventuell ein paar cent mehr in einem anderen kiosk in kauf nehme.
-weil ich nicht möchte, dass er sich daran gewöhnt.
-weil wir uns nicht viel zu sagen hätten, wenn wir uns öfter sehen würden
-und weil mir nicht immer zum lachen zu mute ist und ich nicht bereit bin ständig gut laune vorzuspielen.
etwas besonderes soll es bleiben.

so ist das.

Donnerstag, 30. April 2009

dumme verwechslung

da rief ich doch gerade die nummer von jemanden an, der im handy natürlich unter seinem namen gespeichert ist.
er meldet sich, und ich denke...mhm, muss irgendwie die falsche person sein, die stimme kenn ich ja gar nicht.
vor lauter schreck lege ich einfach auf, sammel mich und beschließe noch mal anzurufen und zu fragen, ob ich denn die richtige person am telefon hätte.
ich wähle also wieder die nummer und als er abnimmt murmel ich entschuldigend etwas von schlechtem empfang und frage, ob ich denn wirklich mit m. sprechen würde, -ich benutze absichtlich seinen spitznamen.
er bejaht und redet die ganze zeit von fussball in einer fankneipe, die nur kennern ein begriff ist.
meine verwunderung wird größer, hatte er doch bestätigt m. zu sein, aber der m. denn ich meine, interessiert sich überhaupt nicht für fussball.
ich rede weiter von gemeinsamen freunden und frage, ob er zu denen raus fahren würde.
-ja, sagt er, aber erst später, gegen neun uhr abends.
meine verwunderung steigt weiter, denn neun wäre sehr spät für einen besuch auf dem lande, trotzdem scheint er ja die freunde zu kennen.
wir verbleiben so, dass er sich noch mal meldet.

kurze zeit später, rufe ich die gemeinsamen freunde an und bitte um die nummer von m.
sie stimmt nicht mit der desjenigen überein, mit dem ich sprach.
mir schwahnt übles...
den typen mit dem ich sprach, traf ich letzten herbst an einer bushaltestation, er war etwas dumm, sehr schüchtern, nicht besonders attraktiv, kam gebürtig aus bremen und wir sprachen viel über werder. nach dem zufälligen treffen bekam ich mehrere schwärmerische smses mit der bitte um eine date. ich sagte jedes mal freundlich ab.

uih, man sollte öfter die nummern des eigenen handys überprüfen...

Mittwoch, 29. April 2009

le quotidien

blöde kämpfe sind auszustehen, mit arbeit, die kein spaß bringt, mit rückzug und allein sein, auch in der kommunikation mit menschen, mit dem alltag, dieser stadt, wobei die sehnsucht zum lande gerade beträchtlich ist, mit schreibfaulheit, kippen und sport, dem auf und ab von stimmungen, einem nichtdurchschnittlichen lebenslauf, -ja, wer hat den schon- lebenslust und leiden, lethargie und aktivität, zweifeln und hoffen, langeweile... usw. das übliche. angebratzt werden von menschen verletzt die prinzessin und heulend will das kleine mädchen die decke über den kopf ziehen, die bauarbeiterin bratzt jedoch doppelt so heftig zurück, damit das gegenüber endlich den mund hält, was die sache nicht besser macht, herzliche worte hingegen rühren sehr, so dass am liebsten auch dann gebratzt wird, erzählte und beobachtete normalität tun ihr übriges, das übliche, das übliche. zwischendurch kind sein mit einem kind, durch wohnungen rennen, juchzen, klatschen, tanzen, zudem besuch, einladung zum essen, geschwisterliches im bett liegen und quatschen, später wieder allein, angenehm und auch doch nicht, das übliche, das übliche, auf der waage stehen und wieder bemerken, dass ungesunde und fettige ernährung, viele kalorien, schinken mit mayo, harte eier, eine avocado am tag, sowie eine tafel schokolade und eine große portion nudeln, dazu noch drei scheiben brot, nicht anschlagen, schön aber auch nicht neu. durch die stadt radeln und glücksmomente erleben, die sonne geht unter und die musik im ohr ist gut, notizen mit bier besudeln, termine verschieben und selbst verschoben werden, ängstlich bezüglich der kommenden jahrestage, aber doch nicht so richtig, letztes jahr um diese zeit... das übliche und so.

en fait, rien à raconter,seulement le quotidien.