Dienstag, 21. Juli 2009

schlechte nachrichten

es war wie vor zwei jahren, ich machte am spätnachmittag meine arbeitspause vor der bibliothek, guckte auf das handy und freute mich über die sms des bruders, ich möge ihn zurückrufen.
als ich dann jedoch feststellte, dass auch meine mutter versuchte mich zu erreichen, konnte das nichts gutes verheißen:

jetzt liegt er da, unser lieblings -85jähriger, an apparaten zur beobachtung, kann ganz schlecht sprechen und seine rechte seite ist gelähmt, nur weil ein paar blöde äderchen in seinem wunderbaren dickkopf platzen mussten.
vielleicht ist das wieder hinzukriegen, drei wochen reha und so, aber was genaues weiß man natürlich noch nicht.

wie groß sein wille ist, frage ich mich, wie zäh ist er noch?

wie gut werde ich ihn verstehen, wenn ich da bin und wie lebendig werden seine augen sein?

kurzes aufweinen, dann konzentriere ich mich auf das was zu bedenken ist, was zu tun ist.
später dann ablenkung: schnell organisiere ich mir jemanden zum ausgehen, was trinken, blöd quatschen, bloß nicht zu viel nachdenken, das leben muss schließlich weiter gehen, er würde das auch so wollen.

dennoch, die gedanken kreisen um ihn und die angst kommt hoch, nicht stark genug zu sein, wenn ich ihn so sehe.

kann mir bitte einer versichern, dass alles gut wird?

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