Mittwoch, 9. September 2009

besuch, besuch

sie kommt am abend zu mir, braucht gesellschaft, sonst schraubt ihr hirn so und ihr herz bekommt davon schrammen. ein mann, was sonst, ist der grund.
konsequent wie sie ist, leert sie eine dreiviertel flasche wein, während ich koche. wir lachen unglaublich viel und kichern, wie mädchen das eben so machen.
eigentlich ist sie traurig, aber dabei bezaubernd cool.

als sich die nacht über die stadt beugt, kommt das gespräch ganz unverbindlich auf nähe und beschwipst wie ich bin, nach der zweiten flasche wein, mache ich geradeheraus ein angebot und ziehe es gleichzeitig zurück:
"ach, weißt du, wenn du das starke bedürfnis danach hast, kannst du auch in mein bett kriechen und ich umarme dich, aber ansonsten könnte ich keine garantie geben und dann wird es kompliziert, das wäre doof."

wir lachen weiter. dann schläft sie, ihren hund im arm, auf dem breiten gästebett. ich lausche ihrem atem und später ihren extrem lauten unverständlichen sätzen im schlaf.

am nächsten abend bekomme ich besuch von ihm. auch er ist etwas traurig, dabei aber voll von energie. wir speisen mit zwei freunden, grinsen uns später an und auch unser gespräch bringt uns zu dem punkt von nähe. danach bringe ich ihm seine decke, mache auf die absurdität aufmerksam, dass sie nach seiner ex riechen könnte und teile mein bett mit ihm. die grenzen sind schon seit jahren klar, kompliziert kann es nicht werden.

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