Mittwoch, 9. September 2009

kleines trauma

als sie sagte, dass ihr erst auf der neuen schule klar wurde, mit wieviel subtiler angst, druck und autoritärer strenge auf der alten schule gearbeitet wurde weil sie auf der neuen schule plötzlich so gute zensuren hatte, fiel auch bei mir wieder der groschen.
hatte ich doch passenderweise gerade ein paar tage vorher frühere klassenarbeiten entdeckt, in denen trotz eines "befriedigend" kein einzig positiver satz von lehrern zu lesen war. jede arbeit schien ein einziger vorwurf. so lautete die anklage auch sofort "Form!!", beim vorsichtigen durchstreichen eines wortes.
die bewusste erinnerung daran, dass die letzten schuljahre zudem geprägt waren von einem starken gefühl der isolierung und ablehnung des jahrganges mir gegenüber, sowie von sorge um ein familienmitglied, welches immer wieder selbstmordgedanken äußerte und diese auch versuchte umzusetzen, machten die damalige situation nicht besser.
abgesehen davon war schon der eingang in besagte schule mit starken versagensängsten konnotiert, da die vermittlung des kindes zwischen den eltern, zur verhinderung einer trennung, zu scheitern drohte, während zum selben zeitpunkt das kind von beiden älteren geschwistern verlassen wurde. es folgten schlechte zensuren und eine plötzlich auftretende starke und entsprechend belastende pollenallergie.
die regel bestätigend waren die anderen funde der letzten woche:
zeugnisse der besuchten schulen während des auslandsaufenthaltes. die lehrer waren freundlich, die motivation hoch, das mädchen war glücklich und lernen brachte spaß. (in bester erinnerung: der spaß beim aufschneiden eines frosches, zugleich gepaart mit empörung über diese art des lernens.)
selbst aus dem land, in dem die gastfamilie des mädchens sich durch unfreundlichkeit auszeichnete und die ihm verhasste sprache gesprochen wurde, finden sich bezüglich eines nicht geliebten faches nur positive sätze wie: "very good. has a good understanding. always smiling!"
da frag doch noch einer, was falsch gelaufen ist.

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