Sonntag, 3. Mai 2009

neurodermitis verbindet -und überhaupt!

und so habe ich eine geschlagene stunde vor einem penny markt, in moabit neben dem knast, mit einer femden frau über neurodermitis gequatscht, mir ihre lebensgeschichte angehört und bezüglich der hautprobleme des sohnes sehr viele ratschläge gegeben. von 21- 22uhr.
an der kasse sprach sie mich an: "entschuldigung, aber ist das neurodermitis, was sie da haben?"
-ja, ist es, warum?
dann fing sie an zu erzählen, von dem sohn, der sich nachts so blutig kratzt, dass das halbe bett rot ist, voll blut, durch mehrere hautschichten durchgekratzt.
sie stand ganz dankbar vor mir und erzählte, eine dicke kleine frau, unscheinbar, in grauem hausanzug mit fettigen blonden haaren und einem runden müden gesicht.
sie sprach sehr langsam und ich konnte fast mit ansehen, wie sie ihre sätze vorher gedanklich formulierte. dankbar notierte sie meine mailadresse und schrieb mir so viel kompetenz zu, als wäre ich ausgebildetet hautärztin...
später bereute ich, ihr aus den bedenken heraus, zu sehr in fremdes leben eingebunden zu werden, nur meine mailadresse gegeben zu haben, sowie die ihrige nicht notiert zu haben.

neurodermetiker sollten sich wirklich austauschen, gerade weil heutzutage hautärzte nur noch standardprogramme abspielen und nicht auf bestimmte zusammenhänge achten.
betroffene suchen sich dann irgendwelche infos aus dem internet, können die nicht richtig einordnen und stehen alleine damit da.
"ja nun, ihr sohn würde nicht gerne obst essen, wenn dann äpfel und die wären ja nicht gut wegen der säure..", sagte sie besorgt.
ich guckte sie an und erwiderte: -naja, ich bin laie und kein arzt, aber ich denke, solange bei ihrem sohn keine allergie oder unverträglichkeit festgestellt wurde, lassen sie ihn äpfel essen, so viel er will. ißt er fünf äpfel am tag und bekommt danach einen schub, gut, dann kann er die immer noch weglassen, aber ansonsten soll er doch essen, was er möchte!
ich erzählte von meiner mutter, die irgendwann auf den trip kam, ihre tochter solle nur noch frischkornbrei zum frühstück zu sich nehmen und dass es zum mittag immer dinkel oder vollkornnudeln gab, wie sehr ich das hasste und dass hautmäßig kein unterschied zu merken war.
ein paar jahre später löffelte ich pur ein halbes nutellaglas leer und es ging mir gut.
später machte ich sie noch auf den zusammenhang von verdauung und haut aufmerksam.
-ich denke, solange ihr sohn weder unter verstopfung, noch unter dem gegenteil leidet, ist alles in ordnung was die ernährung betrifft, aber leider fragen hautärzte meist nicht danach...

wir einigten uns darauf, dass das gesundheitssystem in diesem lande zu wünschen übrig lässt.
sie hat innerhalb eines jahres mehrere 1000euro für ihren sohn geblecht und sie gehört zu den menschen, die sich das geld dafür vom munde absparen.

furchtbar sauer werde ich bei solchen geschichten, denn die kranken haben ja nicht mehr die kraft sich für eine angemessene versorgung ihrerseit einzusetzen, die können meist nicht mehr auf die strasse gehen!

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