Samstag, 4. April 2009

geständnisse der helen westley (*1875)

"ein altgekauftes buch ist wie ein mensch, der viel gereist ist; erst wenn ein buch durch die hände mehrerer menschen gegangen und schmuztig geworden ist, taugt es dazu, einen nachdenklich zu machen. man hat das gefühl, dass es seine reifeprüfung abgelegt hat, dass es etwas großzügigeres, kosmopolitisches an sich hat"

"die weltgeschichte ist nicht eine der eroberungen gewesen, wie angenommen wird; sie war eine des ennui. weshalb verlieben wir uns denn? weil wir voller ennui sind."

"genau das- lass die welt sich drehen und schau ihr dabei zu, das ist alles. wir nehmen sie zu ernst. nachdem alles vorbei ist und ihre prozession vorbeigezogen ist, bleibt genau dasselbe übrig wie nach dem karneval: ein bisschen mehr staub, zwei zerbrtochene flaschen und ein bisschen buntes konfetti. steht das denn dafür, dass man sich sorgt, bis man graue haare hat und auf dem totenbette liegt? oh wie eitel, wie eitel."

"mehr menschen als das jetzt der fall ist, sollten kleider aus zweiter hand tragen; da kann man die gaderobe einer dame für den hungerlohn einer kellnerin haben."

(aus: djuna barnes: "solange es frauen gibt, wie sollte da etwas vor die hunde gehen")

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