Dienstag, 13. Juli 2010

nur ein bisschen busen...

gestern die zweite wöchentliche chemodröhnung abgeholt.
jetzt nur liegen noch 7 vor mir, dann kommt die op, brust ab, alle lymphknoten der betroffenen seite raus, eventuell bestrahlung, kur irgendwann irgendwie eine neue brust ran und dann nur noch ein jahr alle drei wochen eine infusion mit herceptin.

ungefähr eine woche brauchte ich, um meinen frieden mit dem gedanken zu machen, dass die brust mit sehr hoher wahrscheinlichkeit ab muss. während des gespräches mit der ärztin, anfang juni, war ich noch vernünftig und amüsiert, zudem hatte ich selbst das thema darauf gebracht, weil ich das ergebnis ahnte und ein wenig mehr gewissheit haben wollte.
der tumor ist kleiner geworden und schrumpft noch weiter, jedoch befinden sich kalkrückstände in der brust, die durch die chemo nicht verschwinden, sondern rausgeschnitten werden müssen und zur zeit verstreut viel platz in meinem kleinen busen einnehmen. diese kalkrückstände bergen ein hohes rückfallrisiko und müssen eliminiert werden. schneidet man die rückstände weg, bleibt aber nicht mehr viel vom busen, also brust ab.
nach ihren erklärungen schloß die ärztin mit:
"naja, wir können dann später einen hormonwiederaufbau ihrer brust machen, dann schneiden wir ein wenig fett weg und daraus entsteht die neue brust... mhm, an ihnen ist ja nichts dran, wo sollen wir denn was wegschneiden? sie können fett von mir haben! -dabei kniff sie sich in die fettfalten ihres bauches. wir lachten.

eine stunde später saß ich im bus richtung norddeutschland, ich hatte zeit zum nachdenken und sacken lassen: -von meinem busen verabschieden- ratterte durch meinen kopf und der tapferkeit aus der klinik folgte ein trauergefühl um einen geliebten teil meines körpers.

"ach, das kriegen wir gemeinsam schon hin", war die ansage des weltbesten mannes am telefon und schnell stellte sich wieder etwas leichtigkeit ein.

schon wochen vorher, als ich ahnte, was auf mich zukommen würde, wusste ich: es ist kein sinnesorgan und kein arm oder bein ab!

einige tage brauchte es, bis auch das dazugehörige dumpfe gefühl verschwand.
seitdem überwiegen nur noch neugier, zuversicht und die vorfreude auf ein "neues leben" -ohne chemo.

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