Samstag, 20. März 2010

vier tage nach der 1. chemotherapie

bisher ist es mir recht gut ergangen, ja ich muss sagen, die meiste zeit fühle ich mich fast gesund, bis auf ein paar übelkeitsgefühle, müdgkeit, leichten schwächegefühlen, trockenen händen, etwas kopfschmerzen und trockener nase, ist alles gut.
ich bin überrascht und sehr erfreut, dass mein körper, das bisher so gut wegsteckt. manchmal bekomme ich fast den eindruck auf drogen zu sein, dann fühle ich mich überdreht wach und hecktisch.
drei stunden dauert die chemo, 16 krankenhaussessel (in oma- fernsehsessel- art, zum beine hochstellen und liegen), stehen im kreis, in fast jedem ein patient, manchmal daneben noch ein besucher, eine begleitung.
auch mein toller mann war mit, hielt meine hand, während ich las, erzählte mir was und insgesamt vergingen die drei stunden, in denen das zeugs durchlief recht schnell. zwischendurch mal mit dem tropf auf klo gelaufen und rot gepinkelt, weil der eine der drei chemobeutel rote flüssigkeit enthält.
außerdem brav eiswürfel gelutscht und zwei lieter wasser getrunken, damit niere und mundschleimhäute geschont werden.
zum schluss war mir doch etwas schummrig und meine nase brannte, auch tat der kopf etwas weh und fühlte sich ein wenig wie in watte an.
als die schwester jedoch blutdruck maß und feststellte, dass der super aussieht, beschloss ich, dass es mir gut geht und sagte nur -na, dann nichts wie raus hier!
zur sicherheit hatte ich eine art taxi bestellt, da krankentransport in der regel sehr empfohlen wird, wegen der erhöhten ansteckungsgefahr in den öffentlichen und weil die chemo eben doch den körper ganz schön mitnimmt, normalerweise wird das auch von den kassen übernommen.
nun, der "transportmann" war schon da, noch ein weiterer patient kam mit und alles schien gut zu sein. als die fahrt jedoch losging wurde mir etwas übel. trotzdem musste ich mich nicht übergeben, ich sagte einfach nichts und konzentrierte mich auf die häuser.
zu hause ging es sofort besser. der abswasch wurde sofort gemacht und der restliche auflauf vom vortag in den ofen geschoben. mir war immer noch etwas komisch und das bedürfnis nach arbeit, ablekung und normalen leben war riesig.
der tolle mann und ich wollten danach einen spaziergang machen, statt dessen landetetn wir jedoch in dem klamottenladen einer freundin, die mich dazu anstiftete bestimmt 20 kleider anzuprobieren und wir hatten furchtbar viel spaß! es war sehr wunderbar!
da ich in einer studie behandelt und geheilt (!) werde, war am späten nachmittag die einnahme der "forschungstabletten" dran, vor denen ich immer noch respekt habe. schlimmer durchfall soll eine nebenwirkung sein und so nahm ich vier der leuchtend orangenen megapillen ein, setzt mich aufs sofa und wartete...
wir warteten, denn schließlich wollten wir noch spzieren gehen und mit durchfall ist das schlecht.
also, bis jetzt kein durchfall, toitoitoi, dass das so gut bleibt!

die beiden folgenden tage verliefen noch harmloser, nur die müdigkeit und gliederschmerzen wurden stärker. spaziergänge gemacht, das gegesen worauf ich appetit habe, leute gesehen und so weiter. bisher ist alles ganz gut im lot.

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