die stimmung ist wieder gut.
die erzählungen anderer stimmen: in der ersten woche nach der chemo geht es einem nicht so gut, dann wird man schlapp und wenn man gerade genießt, dass man wieder besser in form ist, muss man wieder hin.
soweit, da ich mich am tag der zweiten chemo so fies übergeben musste, beschloss ich rein intuitiv während der dritten, nichts, außer dem frühstück zu mir zu nehmen. das war irgendwie auch gut so, ein mal kurz gekotzt und das war`s.
es ist schon zur üblichen leier geworden. chemotag ist fernsehtag, in gesellschaft des besten mannes, ohne viele worte und berührungen (nicht zu ertragen). die nachfolgenden tage sind geprägt von geschmacksstörungen, die kurzfristig durch saft, bonbons, spinat, yoghurt mit obst oder sonstigem übertüncht werden können. außerdem wird man ständig von einem übelkeitsgefühl begleitet, weshalb ich es an den ersten vier tagen vorziehe entweder gar nicht oder nur in begleitung mit öffentlichen verkehrsmitteln zu fahren. wird das etwas besser, dreht die gesichtshaut für drei tage total durch, beruhigt sich dann aber auch wieder. danach folgen etwas müdigkeit und ein bis zwei entzündungsplacken am körper, die ich schon gar nicht mehr wahrnehme, weil der körper durch die orangenen wunderpillen eh übersäht ist mit pickeln. eine woche vor der nächsten chemo folgt dann ein ulcus im mund, weshalb es manchmal etwas länger dauern kann essen zu sich zu nehmen, aber auch der geht ja wieder weg.
nun, im grunde ist das alles gar nicht so schlimm, nur die erste woche nach der chemo zwingt einen stimmungsmäßig etwas in die knie, weil halt doch einiges nicht so geht wie man sich das wünscht und man sich ständig schlecht fühlt.
dennoch, als das wetter vor einigen wochen schön war, habe ich für den besten mann der welt ein überraschungspicknick mit 15 leuten organisiert und es war wunderbar.
mit dem familienbesuch aus dem norden, waren wir im theater und einen tag nach der dritten chemo im kammerkonzert.
letztes wochenende habe ich mich auf einer party mit alkoholfreiem sekt besoffen und fast die nacht durchgemacht und einen tag später saß ich in der oper.
will jemand mich zum essen einladen, guck ich auf meinen chemoplan und sag wann es mir am besten schmecken würde. so läuft das ganz gut.
ach und die beste nachricht zum schluss: der tumor ist schon kleiner geworden!
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